Die Schweizerische Nationalbank (SNB) garantiert den Mindestkurs aufrecht zu erhalten und belässt den Dreimonats-Libor bei 0-0,25 Prozent. Ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum korrigieren die Währungshüter um 0,5 auf 1,5 Prozent nach oben. Gleichzeitig bleibt der langfristige Inflationsausblick gedämpft, wodurch der Spielraum für unbegrenzte Deviseninterventionen steigt.
„Eine erneute Aufwertung hätte schwerwiegende Folgen für die Preis- und Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz“, schreibt die Nationalbank in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom 14. Juni 2012 in Bezug auf den Außenwert des Frankens. „Die Nationalbank wird dies nicht zulassen. Wenn nötig ist sie bereit, jederzeit weitere Maßnahmen zu ergreifen.“
Der Eurokurs nutzt die Gunst der Stunde und steigt kurzzeitig auf den höchsten Stand seit zwei Wochen. Gegenüber dem Schweizer Franken klettert die Gemeinschaftswährung am Vormittag auf 1,2020. Jedoch handelt es sich um ein Strohfeuer. Bis zur Mittagszeit fällt das Devisenpaar auf EUR/CHF 1,2006. Die Nationalbank spezifiziert nicht, was sie mit „weiteren Maßnahmen“ meint.
Die Schweizer Teuerung werde dieses Jahr bei -0,5 Prozent, 2013 bei 0,3 und 2014 bei 0,6 Prozent liegen, prognostizieren die SNB-Ökonomen. Mit ihrer Inflationsprognose stellt sich die Nationalbank gewissermaßen einen Blanko-Scheck für unbegrenzte Devisenmarktinterventionen aus, die erforderlich sind, um den Eurokurs über der Marke von 1,20 CHF zu halten. Eine zwischen Abwärts- und Aufwärtsrisiken ausbalancierte Teuerung bei zwei Prozent liegt in weiter Ferne.
Der Gegenwert der Fremdwährungsbestände der Nationalbank kletterte zwischen Ende April und Ende Mai 2012 von 237,6 auf 303,8 Milliarden Franken. Wenn es in diesem Tempo mit Steigerungsraten von 28 Prozent weiterginge, beliefen sich den Devisenreserven zum Jahresende auf 1,71 Billionen Franken. Dies entspräche in etwa der Größe der italienischen Volkswirtschaft.
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SNB erneuert Mindestkurs-Versprechen
14.06.12
11:59