„Es ist eine signifikante Erhöhung“, sagt der Volkswirt Alessandro Bee von der Bank Sarasin bezugnehmend auf den Anstieg der SNB-Fremdwährungsbestände von 237,6 auf 303,8 Milliarden Franken. „Entscheidend ist die Euro-Krise. Sollte sich die Lage verschlimmern, wird die Schweizerische Nationalbank (SNB) gezwungen bleiben aktiv zu intervenieren.“ (Bloomberg)
„Die große Steigerung der Devisenreserven im Mai 2012 zeigt, dass Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Mindestkurses aufkommen. Dadurch erhöhte sich der Druck für die SNB“, meint der Ökonom Julien Manceaux von der ING Group. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es jedoch keinen Grund anzunehmen, dass die Untergrenze durchbrochen werden könnte. (Bloomberg).
„Ein wenig inländischer Inflationsdruck ist weiterhin in der Pipeline“, stellt Manceaux fest. „Dies ist normal für ein Land, das mit seinem BIP-Wachstum zu den erfolgreichsten Ländern Europas gehört. Der Arbeitsmarkt wird seit einem Jahr leer gefegt. Dadurch steigen die Löhne und es muss mit Zweitrundeneffekten gerechnet werden.“ (Reuters)
„Wenn die Nationalbank die Grenze nun aufgeben sollte, dann kommt sie bloß vom Regen in die Traufe. Denn sie müsste anschließend erneut den Franken managen und gegen die Aufwertung kämpfen, dann aber mit verlorener Glaubwürdigkeit“, meint der ehemalige Chefökonom der Deutschen Bank, Thomas Mayer (cash.ch).
„Die Schweizerische Nationalbank muss im Juni nicht handeln“, sagt der Volkswirt Jörg Zeuner von der liechtensteiner VP Bank mit Blick auf die geldpolitische Sitzung am 14. Juni 2012. „Die abnehmende Erholungsdynamik in der Wirtschaft wird dazu beitragen, dass auch in der zweiten Jahreshälfte keine Inflationsgefahren existieren.“ (Reuters)