„Das Glas ist halb voll und nicht halb leer“, denken sich Investoren und gehen auf Schnäppchen-Jagd. Die Aktienmärkte können die nach dem EU-Gipfel erzielten Gewinne verteidigen. Der DAX notiert aktuell bei 6.445 Punkten und liegt damit knapp 300 Punkte über dem Schlusskurs am Vorabend des Treffens der Staats- und Regierungschefs in Brüssel.
Der Schweizer Aktienindex SMI klettert zwischen dem 28. Juni und dem 11. Juli 2012 von 5.987 auf 6.175 Zähler (+3,14 Prozent). Die Eurogruppe hat offenbar aus ihren Fehlern des letzten Jahrs gelernt. Damals machte man auf die Schnelle einen EU-Gipfel und verschwand anschließend in den Sommerferien. Diesmal legen die Euroländer nach.
Italien hat in der letzten Wochen Kürzungen im öffentlichen Dienst von 23 Milliarden Euro beschlossen. Heute kündigte der spanische Premier Mariano Rajoy ein Reformprogramm an, das in den kommenden zweieinhalb Jahren 65 Milliarden Euro einsparen soll. Die Mehrwertsteuer wird um drei Punkte auf 21 Prozent angehoben. Darüber hinaus sollen die Sozial- und Arbeitslosenhilfen angepasst werden.
Ein wenig kommen dem Wechselkurs des Euro gegenüber dem Schweizer Franken die Reformbemühungen der Südeuropäer zugute. Das Devisenpaar steigt zwischen gestern Abend und heute Mittag von EUR/CHF 1,2006 auf 1,2010. Die eidgenössische Währung besitzt einen Gegenwert von 83,26 Euro-Cents.
Gegenüber dem Dollar verlässt der Eurokurs das Zwei-Jahres-Tief bei 1,2235 und hangelt sich auf 1,2298 nach oben. Devisenexperten rechnen jedoch damit, dass es schon bald unter 1,20 gehen könnte. In Deutschland fiel die Jahresteuerung von 1,9 auf 1,7 Prozent. Dadurch vergrößert sich der Handlungsspielraum der Europäischen Zentralbank den Leitzins auf 0,50 Prozent zu senken.
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Katerstimmung neigt sich dem Ende
11.07.12
12:25