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Schweizer Konsument im Auto-Kaufrausch
31.07.12
10:15
Der UBS-Konsumindikator verbessert sich von 1,02 auf 1,60 Punkte. Den steilen Anstieg führt die Schweizer Großbank auf eine „massive Zunahme der Immatrikulationen“ von Neuwagen zurück. Trotz der Eurokrise lassen sich die Eidgenossen nicht aus der Ruhe bringen. Die Stimmung der Konsumenten ist so gut wie zuletzt vor einem Jahr.
„Im Juni wurden in der Schweiz rund 40.000 neue Autos immatrikuliert; dies ist bei weitem der höchste je verzeichnete Wert. Das Rekordergebnis ist allerdings auf einen Sondereffekt zurückzuführen: Im Juni dürften sehr viele Autos auf Vorrat immatrikuliert worden sein, da Autos mit hohen CO2-Emissionen bei einer Immatrikulation ab dem 1. Juli mit einer einmaligen CO2-Abgabe belastet werden“, schreibt der UBS-Ökonom Caesar Lack.
Man erwartet, dass die „Binnenwirtschaft weiterhin überdurchschnittlich“ wachsen werde. So prognostiziert die UBS für 2012 eine Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 1,3 Prozent. Damit würde die Schweiz Deutschland wahrscheinlich abhängen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet mit einer BIP-Zunahme von 1,0 Prozent.
Am Devisenmarkt notiert der Eurokurs aktuell bei 1,2009 CHF. Das Währungspaar kommt weiterhin nicht vom Fleck. Einen Impuls könnte es am Donnerstag geben, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) ihre geldpolitischen Sitzung abhält. Notenbankchef Mario Draghi hat den Mund sehr voll genommen und unbegrenzte Käufe von Staatsanleihen klammer Euroländer durchblicken lassen.
Wenn Draghi nicht liefert, wäre die Enttäuschung groß. Den Leitzinssatz im Euroraum dürfte die EZB bei 0,75 Prozent belassen. Analysten rechnen mit der nächsten Zinssenkung im September, wenn die Euro-Inflationsrate näher an zwei Prozent liegt. Die durchschnittliche Jahresteuerung betrug im Juni 2012 2,4 Prozent.