Der Schweizer Außenhandel präsentierte sich im Jahr 2011 überraschend robust. Trotz großer Wechselkursschwankungen, die die Planungssicherheit der Unternehmen untergraben, gab es einen Überschuss von 60 Milliarden Franken. Der Handel mit Waren und Dienstleistungen steuerte 10,5 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Im Jahr 2010 belief sich der Außenbeitrag auf 62,1 Milliarden Franken. Derweil hellen sich die Konjunkturerwartungen weiter auf.
Der Wechselkurs des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro hatte einen geringeren Effekt auf die Exportwirtschaft als befürchtet. Zwischen Januar und Dezember 2010 sank das Devisenpaar von EUR/CHF 1,48 auf 1,25. Die Kursentwicklung 2011 verzeichnete bis August einen Rückgang von 1,25 auf 1,01. Im Zuge der Einführung des Mindestkurses kletterte der Euro sodann bis zum Jahresende auf 1,22 CHF.
Beim Wirtschaftswachstum lässt die Schweiz den Euroraum immer weiter hinter sich. Im Jahr 2011 erhöhte sich das eidgenössische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,7 Prozent. Die 17 Euroländer wuchsen im Durchschnitt um 1,5 Prozent. Für 2012 prognostiziert die Aargauische Kantonalbank eine BIP-Erhöhung für die Schweiz in Höhe von 2,0 Prozent sowie eine BIP-Schrumpfung des Euroraums um 0,2 Prozent.
Die diesjährige Outperformance spiegelt sich in den ZEW Konjunkturerwartungen wider. Der Indikator für die Schweiz verbessert sich im August 2012 zum zweiten Mal in Folge und steigt um 9,2 Zähler. Für den Euroraum zeichnet sich bisher keine Trendwende ab. Die Erwartungen bezüglich der konjunkturellen Entwicklung auf Sicht von einem halben Jahr dümpeln seit drei Monaten zwischen -20 und -22 Punkten. Der deutsche ZEW-Index befindet sich seit vier Monaten auf einer Talfahrt.
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Schweizer Wirtschaft überrundet Eurozone
16.08.12
14:51