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Euro Blitzanstieg von 1,2010 auf 1,2044 CHF, was steckt dahinter?
05.09.12
16:17
Ein Blitzanstieg des Euros gegenüber dem Schweizer Franken sorgt für Aufruhr. Das Devisenpaar klettert zur Mittagszeit von EUR/USD 1,2010 auf 1,2044. Zuletzt notierte der Eurokurs vor viereinhalb Wochen so hoch. Damals gab es einen Sekunden-Steilflug auf 1,2092. Die Gerüchteküche brodelt. Drehen Spekulanten nun den Spieß um und wetten auf einen Anstieg des Euros?
Die Liquidität ist wegen der Einführung einer künstlichen Untergrenze extrem niedrig, berichten Händler. Wenn es einige Großspekulanten drauf anlegen, können sie das Devisenpaar problemlos nach oben befördern. Allerdings haben sie in den meisten Fällen nicht genügend Geld, um den Eurokurs für einen längeren Zeitraum von seiner Mindestkurs-Umklammerung zu befreien.
Auch diesmal scheint der Blitzanstieg zu einer Episode zu werden. Kurz nach der Öffnung der Wall Street notiert der Wechselkurs mit fallender Tendenz bei EUR/CHF 1,2036. Dem Euro gehen wieder einmal die Käufer aus.
Einige Marktbeobachter mutmaßen, die Schweizerische Nationalbank könnte hinter dem steilen Anstieg stecken. Sie wolle vor der mit großer Spannung erwarteten Notenbanksitzung der Europäischen Zentralbank ein wenig Luft zwischen Untergrenze und aktuellen Wechselkurs bringen. Wenn EZB-Notenbankchef Mario Draghi für einen Paukenschlag sorgt und unlimitierte Staatsanleihekäufen ankündigt, könne niemand wissen, wie die Devisenmärkte reagieren.
Setzt sich die Aufwertung des Euros fort, weil ein Auseinanderbrechen der Eurozone durch das Eingreifen der Zentralbank unwahrscheinlicher wird? Oder gerät die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar in den nächsten Abwärtsstrudel, weil die Rettung über die Notenpresse erfolgt und als Gegenleistung eine massive Abwertung des Euros abfordert?