Kräftige Schwankungen finden beim Eurokurs CHF statt. Während der Urteilsverkündung des Bundesverfassungsgerichtes über den ESM Rettungsschirm fällt das Devisenpaar zunächst auf 1,2034. Es folgt ein Blitzanstieg auf 1,2102. Die deutschen Richter winken den ESM durch und begrenzen die Ersthaftung für den Steuerzahler auf 190 Milliarden Euro.
„Der ESM kann an den Start gehen. Die EZB wird im großen Stil Staatsanleihen kaufen. Wir bekommen eine Haftungsunion, die den Charakter der Währungsunion ändern wird - hin zu einer italienisch geprägten Währungsunion. Sie wird Parallelen aufweisen zum Italien der siebziger und achtziger Jahre”, zitiert die „Bild“-Zeitung des Chefökonomen der Commerzbank, Jörg Krämer.
Gegenüber dem Dollar steigt der Euro derweil auf ein Viermonatshoch bei 1,2905. Der Eurokurs USD befindet sich aus charttechnischer Sicht im überkauften Zustand. In den zurückliegenden sieben Wochen wertete die Gemeinschaftswährung um 7,17 Prozent auf. Am 24. Juli notierte der Euro Wechselkurs bei 1,2042 Dollar und lag im überverkauften Terrain.
Latein-Euro
Die deutsche Bundesregierung hat offenbar ihren Widerstand gegen das Aufbegehren der Südländer aufgegeben. Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble haben unbegrenzte Käufe von Staatsanleihen durch die EZB zugestimmt. Auffällig erscheint, dass sich Kabinettsmitglieder in der deutschen Öffentlichkeit nicht über die Inflation und niedrigen Guthabenzinsen beschweren.
Ein schrittweises Vortasten in den Latein-Euro wäre charakteristisch für Merkels Regierungsstil. Ob die Rezepte der Südländer, die sich mit Inflation, Notenpresse und einer Weichwährung aus ihren chronischen Problemen heraus baldowern wollen, die richtigen sind, ist höchst fraglich. Für den Eurokurs CHF scheint aber so gut wie sicher zu sein, dass er nie wieder auf EUR/CHF 1,68 steigen wird können.
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Eurokurs nimmt Richter-Hürde und erobert 1,21 CHF zurück
12.09.12
11:28