Wenn es um Fluchtwährungen geht, ist die Schweiz die Drehscheibe des Devisenverkehrs. Der als besonders sicher geltende Schweizer Franken wertete im Zuge von Finanzkrise und Staatsschuldenkrise so stark auf, dass sich die 105-järgigen Nationalbank im September des letzten Jahres gezwungen sah einen Mindestkurs einzuführen. Investoren suchen nach Alternativen und werden in Schweden fündig.
Gegenüber dem Euro steht die Krone, die durch das Währungskürzel SEK abgekürzt wird, aktuell bei 8,47. Im März 2009 hatte ein der Euro noch einen Gegenwert von 11,60 SEK. Seitdem hat die europäische Gemeinschaftswährung zu der skandinavischen Währung 27 Prozent ihres Wertes verloren. Der Eurokurs CHF fiel zwischen Oktober 2007 und September 2011 von 1,68 auf 1,01, was einer Abwertung von 40 Prozent entspricht.
Da ist noch Luft drin
Wenn die Schwedische Krone gegenüber dem Euro genauso stark aufwerten würde wie es der Franken vor der Einführung des Mindestkurses tat, dann müsste der Wechselkurs in den kommenden Monaten auf EUR/SEK 7,00 fallen. Genau auf eine solche Kronen Kursentwicklung setzen offenbar immer mehr Spekulanten, denen die SNB durch die Untergrenze das Wettvergnügen verdarb.
„Die Krone kann noch sehr viel weiter steigen”, sagt John Taylor, Chef des drei Milliarden Dollar schweren Devisen Hedgefonds FX Concepts. „Schweden hat den Wind im Rücken, weil Bernanke den US-Dollar abschwächt und Europa weiterhin unter diesen Schocks leidet”, zitiert der Finanzdienst Bloomberg den Hedgefonds Manager.
Schweden ist für Investoren ein ebenso sicherer Hafen wie die Schweiz, weil das skandinavische Land eine sehr geringe Staatsverschuldung aufweist und Leistungsbilanzüberschüsse erwirtschaftet. Spekulanten werden auch angelockt, weil die Schwedische Notenbank nicht anstrebt, die eigene Währung abzuschwächen.
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Wie die Schwedische Krone zum neuen Schweizer Franken wird
02.10.12
12:19