Die Immobilienpreisentwicklung in der Schweiz befindet sich in der Risikozone. Zum ersten Mal seit der Blase der 1990er Jahre droht der Eidgenossenschaft wieder eine Immobilienblase, wie die UBS mitteilt. Die Lage hat sich im letzten Halbjahr zugespitzt. Nun könnte ein Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erforderlich werden.
Der UBS-Immobilienblasenindex kletterte im dritten Quartal um 0,20 auf 1,02 Punkte. Das ist der höchste Stand seit 1992. Ab der Schwelle von 1,00 Zählern beginnt die Risikozone. Sollte es über 2,00 Punkt gehen, wäre von einer Immobilienblase auszugehen. In den letzten vier Jahren befand sich der Index zwischen 0 und 1,00 Zählern. Diesen Bereich kennzeichnen die UBS-Ökonomen als Boomzone.
„Der Indexanstieg in die Risikozone widerspiegelt die anhaltende Zunahme der Ungleichgewichte auf dem Schweizer Wohnimmobilienmarkt“, schreibt die Schweizer Großbank. „Auch wenn das Bevölkerungswachstum Preissteigerungen weiterhin begünstigt, wird das hohe Preisniveau immer stärker durch die Nachfrage nach Immobilien als Investitionsobjekte und durch das tiefe Zinsniveau getragen.“
Nun könnte die SNB durch die Aktivierung eines Kapitalpuffer-Mechanismus gegensteuern. Die Banken müssten mehr Eigenkapital vorhalten. Auch könnte die Berner Regierung sich genötigt sehen etwas zu unternehmen. Experten halten es für problematisch, dass die Hypothekarzinsen vom steuerbaren Einkommen abziehbar sind. Dadurch habe niemand ein Interesse daran seine Schulden abzuzahlen.
Mittlerweile sind die Hypothekenschulden der privaten Haushalte größer als das Schweizer Bruttoinlandsprodukt (BIP). Zwar stehen enorme Sparguthaben gegenüber. Pro Kopf hortet jeder Schweizer nach Abzug seiner Schulden durchschnittlich rund 200.000 Franken. Allerdings sind die Vermögen sehr ungleich verteilt. Wenn es zu einem Crash kommt, dann dürfte der zuerst im Luxussegment stattfinden.
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UBS warnt vor Schweizer Immobilienpreisentwicklung
05.11.12
11:26