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Eurokurs fällt auf Zehnwochentief bei 1,2033 Schweizer Franken
14.11.12
08:51
Der Euro hat sich Übernacht weiter abgeschwächt. Im Tief kostete die Gemeinschaftswährung während des Devisenhandels zwischen Sydney und Tokio 1,2033 Schweizer Franken. Das war das niedrigste Niveau seit dem 5. September. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatet den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,2046 (Montag: 1,2057) festgesetzt.
Was steckt hinter der Euroschwäche und der Frankenstärke? Ein Grund könnte das Herunterdampfen ausländischer Vermögensgegenstände durch die Schweizer Großbank UBS sein, meint der Devisenstratege Geoff Kendrick von dem Geldhaus Nomura. Zwar fahre die UBS auch Anlagegüter und Verbindlichkeiten in der Schweiz herunter. Allerdings sei die Geschwindigkeit bei den ausländischen Bilanzposten größer. „Das Ergebnis ist aus unserer Sicht ein Neustart des CHF Kaufdruck durch Banken“, lässt sich Kendrick durch Reuters zitieren.
Währungsanalysten führen als Ursache für das Nachlassen des Euros gegenüber dem Schweizer Franken auch die Ausdehnung der Risikoaufschläge an. Die Zinsen für spanische Zehnjahrespapiere kletterten in den zurückliegenden vier Wochen von 5,34 auf 5,83 Prozent. Renditen von deutschen Bundesanleihen fielen von 1,63 auf 1,35 Prozent. Die Zinsdifferenz (Risikoaufschlag) steigt auf 4,48 Prozent nach 3,71 Prozent im Vormonat.
Dadurch trüben sich die Aussichten für den Euro ein während sich Prognosen für den Schweizer Franken verbessern. Banken nutzten die Zinsdifferenz zwischen den Peripherieländern und Bundesanleihen im Rahmen von statistischen Vorhersageverfahren. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Euro steigt, wenn Spanien unter den Rettungsschirm schlüpft und die EZB durch Staatsanleihekäufe eine sinkende Zinsentwicklung herbeiführt.