Schlimmer als EU! Die Generation US-Hühnerhaufen Politiker

Der Kurs des Euros zum Schweizer Franken notiert aktuell auf 1,2075. Präsident Barack Obama unterbricht seinen Weihnachtsurlaub auf Hawaii, um für den US-Haushaltsstreit nach Washington zu eilen. Eine "große Lösung" zur fiskalischen Klippe, die zu einem Anstieg der Risikofreude beitrüge und den Eurokurs über 1,21 CHF hieven könnte, ist mittlerweile vom Tisch.

Obama versucht offenbar zu retten, was noch zu retten ist. Man hofft, dass die Senatoren des Oberen Hauses, eine "kleine Lösung" auf den Weg bringen werden, um einen Teil der Steuererhöhungen für Amerikas Mittelklasse zu verhindern. Im Unteren Haus haben jedoch die Republikaner die Mehrheit. Ein mühselig ausgehandelt Kompromiss zwischen demokratischen und republikanischen Senatoren könnte vom Abgeordnetenhaus kassiert werden.

Schwer abschätzbar ist auch das Verhalten des republikanischen Sprechers des Abgeordnetenhaus, John Boehner. Er will sich am 3. Januar als Sprecher wiederwählen lassen. Würde er einem Kompromiss zustimmen, könnte ihm das seine Wiederwahl kosten. Bei einer "kleinen Lösung" könnte man sich womöglich darauf verständigen in etwa ein Drittel der Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Höhe von 600 Milliarden US-Dollar aufzuheben.

Ob der Sturz von der Fiskalklippe tatsächlich so drastische Auswirkungen haben würde, wie von vielen Ökonomen, einschließlich des Internationalen Währungsfonds gemutmaßt wird, ist alles andere als erwiesen. Die US-Wirtschaft könnte im ersten Quartal in eine Wachstumsdelle fallen, sich aber anschließend recht schnell erholen.

Die Finanzmärkte könnten dem Sturz von der Fiskalklippe sogar etwas Positives abgewinnen. Damit wären alle schlechten Nachrichten vom Tisch. Demokraten und Republikaner hätten sich so richtig blamiert und stünden als größerer Hühnerhaufen als die Eurozone da. Es könnte nur besser werden. Die Leidtragenden wäre die amerikanische Mittel- und Unterschicht.