Der Kurs des Euro beendete den November auf 1,2050 CHF. Damit schaffte die Gemeinschaftswährung ein recht passables Monatsergebnis. Am 1. November startete das Devisenpaar bei 1,2073. Allerdings ist die Aufwertung des Schweizer Frankens um wenige Zehntel Rappen trügerisch. Gegenüber dem Franken befindet sich der Euro nach wie vor in einem Abwärtstrend.
Am 28. November fiel die Gemeinschaftswährung auf ein Dreimonatstief bei 1,2029 CHF. Damit lag der Eurokurs 1,5 Rappen unter dem Hoch vom 17. September bei 1,2182. Ein abermaliger Anstieg ist wenig plausibel. Hintergrund ist die Inflationsentwicklung im Euroraum und die damit verbundenen Konsequenzen auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Die jährliche Teuerung in der Eurozone sank im November zur Überraschung vieler Analysten auf 2,2 Prozent, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag mittelte. Im Oktober hatte die Inflationsrate bei 2,5 Prozent gelegen. Der Rückgang könnte weitreichende Konsequenzen haben, die von den Devisenmärkten bisher nicht eingepreist werden konnten.
So könnte die EZB auf ihrem übernächsten Treffen im Januar den Leitzinssatz von 0,75 auf 0,50 Prozent senken. Dies würde wiederum die Schweizerische Nationalbank (SNB) unter Zugzwang bringen etwas Ähnliches zu tun, um den Abwertungsdruck des Euros aufzufangen. Im Gegensatz zur EZB kann die SNB den Leitzins nicht mehr verringern. Der 3-Monats-Libor liegt aktuell bei 0,03 Prozent.
Allerdings könnte sie dem dänischen Modell folgen, in dem sie eine negative Einlagenverzinsung auf Guthaben der Schweizer Banken bei der Nationalbank einführt. Dadurch würde die SNB die Expansivierung der EZB-Geldpolitik ausgleichen und Aufwertungsdruck vom Schweizer Franken nehmen.
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Weshalb es für den Eurokurs im Dezember wieder brenzlich wird
01.12.12
16:53