Eurokurs bibbert bei 1,2090 CHF vor dem Präsidententrio

Am Devisenmarkt wird der Euro gegenwärtig zu 1,2090 Schweizer Franken gehandelt. Die Gemeinschaftswährung wartet auf wichtige Weichenstellung des "Präsidententrios". Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) macht am Donnerstagnachmittag im Anschluss an die Sitzung des Zentralbankrates den Anfang. Es folgen die Präsidenten der regionalen US-Notenbanken (Fed) von Kansas und St. Louis.

EZB-Chef Mario Draghi wird mit großer Wahrscheinlichkeit den Leitzinssatz bei 0,75 Prozent belassen und von mageren Wachstumsaussichten für den Euroraum sprechen. Der Italiener rechnet erst ab der Jahresmitte mit einer allmählichen Verbesserung des konjunkturellen Umfeldes. Darüber hinaus könnte Draghi signalisieren, dass man die Geldpolitik nur bei einer abermaligen Zuspitzung der Schuldenkrise lockert.

Eine Leitzinssenkung der EZB auf 0,50 Prozent macht grundsätzlich keinen Sinn, weil nichts davon in der Realwirtschaft als Wachstumsimpuls ankäme. Darüber hinaus käme die Notenbank bei ihren Einlagenzins, der gegenwärtig bei 0,00 Prozent liegt, in Bedrängnis. Einen Negativzins auf Bankeneinlagen dürfte nicht im Interesse der EZB sein, da die Banken im Falle eines Strafzinses die Versorgung der Wirtschaft mit Krediten drosseln könnten.

Fiele der Schlüsselzins auf 0,50 Prozent, würde das in erster Linie den spanischen Geldhäusern zugute kommen. Diese müssten einen geringeren Zins für Zentralbankgeld bezahlen. Der iberische Finanzsektor würde rund 900 Millionen Euro an Zinskosten sparen. Jedoch gehört es nicht zu den Aufgaben der Europäischen Zentralbank spanische Banken zu subventionieren.

Die Präsidenten der regionalen US-Notenbanken von Kansas und St. Louis, Esther George und James Bullard, könnten sodann Spekulationen über ein mögliches Ende der lockeren US-Geldpolitik anheizen. Dies würde dem Dollarkurs zugute kommen. Der Euro könnte unter die Marke von 1,30 USD fallen. Die Verluste würden womöglich an den Kurs des Euros zum Schweizer Franken durchgeleitet.