"The German Angst" ist wieder da. Die Deutschen haben ihre ganz eigene Herangehensweise, um die turbulenten Geschehnisse an den Finanzmärkten der letzten Jahre zu verarbeiten. Nun ist die Schweiz im Visier der Verbots-Fetischisten. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) falle wie ein Hedgefonds in Heuschrecken-Manier über deutsche Bundesanleihen her.
So ließt sich ein aktueller Artikel der zum Springer-Verlag gehörenden Zeitung "Welt" ("Die Schweiz wird Europas größter Hedgefonds"). Es geht um die Folgen der Mindestkurs-Politik. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) koppelt seit September 2011 den Wechselkurs des Franken an den Euro. Man lässt nicht zu, dass der Eurokurs unter 1,20 CHF fällt, um Schaden von der Schweizer Exportwirtschaft abzuwenden.
Um die Untergrenze zu verteidigen, wirft die SNB ihre Notenpresse an. Sie druckt Schweizer Franken und kauft damit Euros. Die Euros werden zuerst auf Cash-Konten bei der Deutschen Bundesbank deponiert. Mit dem Geld werden deutsche Bundesanleihen, die im Euroraum am sichersten und liquidesten sind, gekauft. Experten schätzen, dass die SNB auf diese Weise deutschen Staatspapiere im Wert von etwa 100 Milliarden Euro erworben hat.
Das könnte die Schweiz dazu nutzen, um den deutschen Anleihemarkt zu manipulieren und die Zinsen hochzutreiben, suggeriert der Artikel der "Welt". Und genau davor hat man "Angst". Der Deutsche reagiert in der Regel auf seine Angst mit Verboten. Nicht nur die Leute an den Stammtischen, auch Spitzenpolitiker.
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist da keine Ausnahme. Die Kanzlerin forderte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos jedes Finanzprodukten an jeden Ort auf der Welt zu regulieren und die Schattenbanken zu beaufsichtigen. Wenn es nämlich eine zweite globale Finanzkrise gäbe, wäre die Demokratie in Gefahr. Mit dieser "German Angst" steht Merkel außerhalb Deutschlands recht alleine da.
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Jetzt haben die Deutschen vor Schweizer SNB Hedgefonds Angst
26.01.13
16:32