Die Rekordjagd beim Wechselkurs des Euros zum Schweizer Franken geht weiter. So kletterte die Gemeinschaftswährung während des asiatischen Handelsgeschehens am Freitag auf 1,2568 Franken. Das war der höchste Stand seit knapp zwei Jahren. Wird der von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im September 2011 eingeführte Mindestkurs nun überflüssig?
"Die Krise wird immer stärker ausgepreist, was dazu führt, dass die Nachfrage nach dem Schweizer Franken sinkt", zitiert der Finanzdienst Bloomberg die Analystin Antje Praefcke von der Commerzbank. Der Franken sollte unter Druck bleiben, was die Schweizerischen Nationalbank wahrscheinlich zufrieden zur Kenntnis nehmen dürfte, meint die Währungsspezialistin.
Die SNB führte Anfang September 2011 einen Euro-Mindestkurs bei 1,20 CHF ein. Zur Verteidigung der Untergrenze musste die Nationalbank ihre Devisenreserven von 253 auf 427 Milliarden Franken ausweiten. Sollte der Mindestkurs überflüssig werden, könnte der Fremdwährungsbestand wieder abgebaut werden.
In den vergangenen sieben Handelstagen kletterte der Eurokurs von 1,2084 auf 1,2568 CHF (+4,01 Prozent). Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung ein wenig leichter. Der Euro kostet um 9:55 Uhr MEZ 1,2531 CHF. Gegenüber dem US-Dollar klettert der Kurs des Euros auf 1,3398 und fällt anschließend auf 1,3353. Das 14-Monatshoch vom Montag bei 1,3404 bleibt jedoch in Reichweite.