Die Schweizerische Nationalbank (SNB) begrüßt die Aufwertung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken. Der Blitzanstieg der Gemeinschaftswährung von 1,2084 auf 1,2570 Franken sei auf ein Nachlassen der Spannungen im Euroraum zurückzuführen, sagte das SNB-Direktoriumsmitglied Jean-Pierre Danthine im Gespräch mit der Zeitung "Tribune de Genéve".
Weiterhin bleibe der Schweizer Franken zu hoch bewertet, stelle Danthine fest. Auf die Frage nach einer Anhebung des Mindestkurses reagierte der Notenbanker ausweichend. Der Mindestkurs sei eine Extremmaßnahme, die eine Antwort auf eine außergewöhnliche Situation war. Der Franken sei im Jahr 2011 auf nicht tolerierbare Niveaus gestiegen.
Anfang August 2011 fiel der Eurokurs zwischenzeitlich auf 1,0070 CHF und erreichte mit den ersten zwei Nachkommastellen die Parität. Anschließend kam es zu einer Gegenreaktion, in der Verlauf die Gemeinschaftswährung bis Ende August 2011 in hohem Tempo auf 1,1970 CHF kletterte. Es folgte binnen weniger Tage ein Absturz auf 1,10. Sodann führt die SNB die Euro-Untergrenze bei 1,20 CHF ein. Offenbar hatte man vor einem zweiten Sturz auf die Parität Angst.
Auf die Frage, ob die Nationalbank die jüngste Aufwertung des Euros zum Abbau ihrer Devisenreserven genutzt habe, wollte Danthine keinen Kommentar abgeben. Die Fremdwährungsbestände der SNB beliefen sich zum Ende Dezember auf 427 Milliarden Franken. Das sind rund 75 Prozent des Schweizer Bruttoinlandsproduktes (BIP).
Bei der Einführung des Mindestkurses im September 2011 lag der Gegenwert bei 253 Milliarden Franken. Um die Untergrenze erfolgreich verteidigen zu können, musste die Nationalbank ihre Devisenreserven drastisch erhöhen. Ökonomen befürchten durch die Ausweitung der Geldmenge in einigen Jahren hohe Inflationsrisiken.
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SNB ist stolz wie Oskar auf schwächeren Franken
24.01.13
10:30