Die Teuerung zwischen der Schweiz und dem Euroraum klaffen weiterhin auseinander. Obwohl der Währungsraum in einer Rezession feststeckt, steigen die Verbraucherpreise stärker als zuvor. Die jährliche Inflationsrate für Dezember lag nach Vorabschätzung des europäischen Statistikamtes Eurostat bei 2,2 Prozent. In der Schweiz fallen die Konsumentenpreise hingegen mit einem Tempo von 0,4 Prozent.
Für den Wechselkurs des Euros zum Schweizer Franken ist die Entwicklung der Teuerungen von zentraler Bedeutung. Die absolute Differenz zwischen den beiden Inflationsraten in Höhe von 2,6 Prozent ist auf kurze Sicht schlecht für die Durchsetzbarkeit des Mindestkurses. Wegen der Deflation bleiben Schweizer Portfolioinvestitionen trotz Negativzinsen attraktiv.
Anders sieht es in Ländern wie Deutschland und Österreich aus, wo die Inflationsraten die Sparzinsen mehr als aufzehren und Sparer einen Kaufkraftverlust erleiden. Die auseinander laufenden Inflationsentwicklungen verstärken kurzfristig den Abwertungsdruck der Gemeinschaftswährung, die derzeit zu 1,2090 Schweizer Franken notiert.
Langfristig findet über die Teuerung eine Absenkung des fairen Wechselkurses, den viele Devisenexperten derzeit bei EUR/CHF 1,32 festmachen, statt. Dieser Wechselkurs sinkt, solange die Teuerung im Euroraum größer ist als in der Schweiz. Ökonomen und Mindestkurs-Anhänger warten auf ein Absinken des fairen Wechselkurses auf 1,20. Damit wäre aus wissenschaftlicher Sicht der Mindestkurs plausibel.
In der Praxis sieht es jedoch oft anders aus. Portfolioinvestitionen geben mittlerweile nicht nur auf kurze Sicht sondern auch immer stärker auf lange Sicht die Richtung an. Klar ist: Wenn die freien Kräfte von Angebot und Nachfrage den Eurokurs CHF bestimmen könnten (nicht die Schweizerische Nationalbank) läge der Kurs derzeit wahrscheinlich auf der Parität oder darunter.
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Teuerung Schweiz vs. Euroraum klaffen, faire Wechselkurse auch
04.01.13
13:54