Aktueller Eurokurs in italienischer Schockstarre bei 1,2115 CHF
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Aktueller Eurokurs in italienischer Schockstarre bei 1,2115 CHF


Der Eurokurs fällt in wenigen Stunden von 1,2325 auf 1,2115 Franken. Italiens Demoskopen haben es vermasselt. Die Institute sagten dem Mitte-Links Bündnis von Pier Luigi Bersani bei der Schließung der Wahllokale 37 Prozent der Stimmen voraus. Tatsächlich wurden es 29,55 Prozent. Silvio Berlusconi kommt seinem Bündnis auf 29,18 Prozent.

Wenn der Papst-Rücktritt die Italiener nicht abgelenkt hätte, wäre Berlusconi wahrscheinlich als Wahlsieger hervorgegangen. Die Angst an den Finanzmärkten ist aber auch so groß genug, weil der Mailänder-Medienmogul im Senat 116 Sitze holt. Das sind drei Sitze mehr als Bersani. In Italien braucht jedes Gesetz die Zustimmung der zweiten Kammer.

An den Anleihemärkten ist die Enttäuschung riesig, wie die Zinsentwicklung italienischer Staatsanleihen zeigt. Die Kurse der Schuldscheine rauschen in den Keller, was im Gegenzug einen steilen Anstieg der Renditen nach sich sieht. Die Zinsen der Zehnjahrespapiere klettern während der Auszählung der Stimmen von 4,17 auf 4,70 Prozent.

Für den Eurokurs wird es immer enger. Gegenwärtig befindet sich die Gemeinschaftswährung im leichten Erholungsmodus bei 1,2165 Franken. Sollte eine kommende Platzierung von italienischen Staatsanleihen misslingen, könnte es einen Absturz auf 1,20 geben.

Italien muss sehr umfangreich Anleihen begeben, um seinen Schuldenberg, der nach den USA und Japan in absoluten Zahlen der drittgrößte der Welt ist, zu refinanzieren. Die italienische Politik hat eine Verschuldung von 127 Prozent der Wirtschaftsleistung angehäuft.