Am Währungsmarkt lässt sich der Euro nicht aus der Bahn werfen. Der Gemeinschaftswährung gelingt gegenüber dem Schweizer Franken eine fulminante Zwischen-Rallye. Das Devisenpaar klettert in den zurückliegenden 24 Stunden für seine Verhältnisse recht kräftig von EUR/CHF 1,2255 auf 1,2370.
Die Risikofreude steigt vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Journalisten hoffen auf Bemerkungen von Notenbankchef Mario Draghi über den erhöhten Wechselkurs des Euros zum Dollar und Yen. Allerdings wird die EZB ihrem Kredo wahrscheinlich treu bleiben und zum Wechselkurs nichts sagen.
Draghi dürfte wie sein Vorgänger Jean-Claude Trichet jedoch hervorheben, dass die Geschwindigkeit mit der die Änderungen der Kurse an den Devisenmärkten vonstatten gingen, zu hoch sei. Der Zentralbankrat hat keinen Grund den Euro schwach zu reden, weil mit einem weicheren Euro der Reformeifer Südeuropas, der in den letzten Monaten deutlich nachgelassen hat, vollständig zum Erliegen kommen könnte.
"Meiner Auffassung nach hat noch niemand die wirtschaftlichen Probleme Europas gelöst", sagte der Präsident von Goldman Sachs, Gary Cohn, im Gespräch mit Bloomberg. "Niemand hat mir eine Erklärung geliefert, wie sie Wachstum in Griechenland, in Spanien oder anderen Ländern der Peripherie schaffen wollen." Cohn ist Befürworter eines weicheren Euros, dürfte damit aber im Norden der Eurozone auf Taube Ohren stoßen.
Länder wie Deutschland, Finnland und die Niederlande wollen einen starken Euro. Die Südeuropäer könnten noch stärker an Wettbewerbsfähigkeit hinzugewinnen, wenn sie ihre verkrusteten Arbeitsmärkte durchlüfteten und dienstleistungsfreundlichere Wirtschaftsstrukturen forcierten.
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Euro im Eiltempo! Blitzanstieg von 1,2255 auf 1,2370 CHF
06.02.13
10:22