Ein wenig kam der Kurs des Euros gegenüber dem Schweizer Franken ins Taumeln. Das Devisenpaar fiel gestern von EUR/CHF 1,2330 auf 1,2275. Hintergrund dürften Bemerkungen von EZB-Chef Mario Draghi gewesen sein. Der Italiener droht einen zu starken Außenwert des Euros durch eine Lockerung der Geldpolitik auszugleichen.
Am Freitagmorgen befindet sich die Gemeinschaftswährung im Erholungsmodus. Um 10:30 Uhr MEZ kostet sie 1,2310 Schweizer Franken. Der Kurs des Euros zum Dollar notiert bei 1,3420, nachdem er zuvor in wenigen Stunden von EUR/USD 1,3575 auf 1,3370 in den Keller rauschte.
Draghi will einen vernünftigen Wechselkurs des Euros, um Wachstum und Preisstabilität in der Eurozone zu sichern. Im Blick hat der Präsident der Europäischen Zentralbank in erster Linie den Wechselkurs zum US-Dollar. Von seiner Höhe leiten sich auch maßgeblich die Exportperspektiven für europäische Unternehmen nach China ab, weil Peking seine Landeswährung an den Dollar gekoppelt hat.
Der Wechselkurs sei kein geldpolitisches Ziel, aber er sei wichtig für Wachstum und Preisstabilität", sagte Draghi nach der EZB-Sitzung in Frankfurt. Wenn Draghi über Preisstabilität redet, dann meint er im vorliegen Fall Deflationsgefahren. Die Inflationsrate in der Eurozone sank von 2,2 Prozent im Dezember auf 2,0 Prozent im Januar.
Oberstes Ziel der Währungshüter ist es die jährliche Inflation knapp unter der Zweiprozentmarke einzuschleifen. Ein starker Euro könnte in Verbindung mit den deflationären wirkenden Sparmaßnahmen Südeuropas die Inflation Richtung 1,5 Prozent drücken. Dagegen müsste sich die EZB mit einer Leitzinssenkung von 0,75 auf 0,50 oder gar 0,25 Prozent schützen.
Weil ein Deflationsszenario für den Euroraum als sehr unwahrscheinlich gilt, eroberte der Eurokurs recht zügig die Marke von 1,23 Schweizer Franken zurück. Die EZB hält den Leitzins seit Juli bei 0,75 Prozent. Eine mögliche Leitzinssenkung auf 0,50 Prozent hat Draghi bisher nicht angedeutet.
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EZB bringt Schweizer Franken (noch) nicht aus dem Tritt
08.02.13
11:00