Für den Euro wird die Luft enger. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,2315 Schweizer Franken. Der Wechselkurs orientiert sich abwärts. Während des asiatischen Handels kostete der Euro 1,2340 CHF. Wie verdaut das Devisenpaar, das in den letzten Wochen zum Krisenbarometer der Schuldenkrise mutierte, aufkeimende Unsicherheiten?
Das Abklingen der Schuldenkrise führte zu steigender Risikobereitschaft. Dies half dem Euro sich vom Mindestkurs zu lösen und zwischenzeitlich auf 1,2570 CHF zu steigen. Seit zwei Wochen befindet sich der Euro in einer Seitwärtsbewegung zwischen 1,2260 und 1,2365. Die lateinische Eurozone dürfte Ursache der stagnierenden Kursentwicklung sein.
Italien wählt am kommenden Wochenende. Das Bündnis von Ex-Premier Silvio Berlusconi hat kräftig aufgeholt. Sollte der Mailänder Medienmogul genügend Stimmen bekommen, könnte das den Reformstillstand für Italien bedeuten. Steigende Zinsen für italienische Staatsanleihen wären die Folge.
Wahlbeobachter sagen jedoch, dass Berlusconis Wahlkampagne durch den Rücktritt des Papstes einen Dämpfer erhalten habe. Die Aufmerksamkeit im Fernsehen, auf die Berlusconi bei seiner Aufholjagd angewiesen ist, muss sich der Mailänder nun mit dem Vatikan teilen. Die Siegchancen eines reformwilligen Mitte-Links Bündnis um Mario Monti steigen wieder.
Insgesamt sieht die Großwetterlage nicht nach einen abermaligen Ausbruch der Schuldenkrise aus, auch wenn in Griechenland bereits über den zweiten Schuldenschnitt diskutiert wird und Zypern sich bei Reformen weiter stur stellen sollte. Die wirtschaftliche Erholung des Euroraums wird von Woche zu Woche evidenter. In seinem solchen Umfeld spielt die Schuldenkrise keine Rolle.
Der Eurokurs könnte bis Ostern wegen der steigende Risikobereitschaft dauerhaft über 1,25 Franken notieren. Sollte die Europäische Zentralbank (EZB) von Leitzinssenkungen Abstand nehmen, wäre zugleich ein Anstieg des Euros gegenüber dem US-Dollar zum Hoch vom 1. Februar bei 1,3712 denkbar.
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Holpriger Weg für den Euro in dieser Woche
18.02.13
10:43