Am Devisenmarkt notiert der Euro zum Wochenauftakt gegenüber dem Schweizer Franken fester. Die Gemeinschaftswährung klettert von 1,2255 CHF am Freitagabend auf 1,2288 CHF am Montagmorgen. Zwar sind in Italien die Wahllokale noch bis 15:00 Uhr geöffnet. Der frühere Ministerpräsident Silvio Berlusconi wird es aber aller Voraussicht nach nicht schaffen.
Berlusconi wird von den Finanzmärkten als vollkommen unberechenbar eingestuft. Der Mailänder Medienmogul trickste einst die Europäische Zentralbank (EZB) aus, indem er Reformen für den Kauf italienischer Staatsanleihen durch die Notenbank versprach. Die EZB kaufte sodann die Schuldtitel, Berlusconi hielt sich anschließend nicht an seine Reformzusagen.
Berlusconi macht mittlerweile keinen Hehl mehr daraus aus dem Euro austreten zu wollen. Durch Die Wiedereinführung der italienischen Lira könnte er die Notenpresse anschmeißen. Wie er mit einer Weichwährung den unter seinen Regierungszeiten angehäuften Euro-Schuldenberg in Höhe von 127 Prozent der Wirtschaftsleistung kontrollieren will, sagt er nicht.
Auf dem Profi-Wettportal "Intrade" liegen die Chancen für einen Wahlsieg des linken Politiker Pier Luigi Bersani gegenwärtig bei 78 Prozent. Dass Berlusconi der nächste Ministerpräsident des Stiefellandes wird, damit rechen nur zwei Prozent der Profi-Wetter.
Bersani dürfte von den Finanzmärkten ebenfalls sehr kritisch beäugt werden, weil seine Partei wirtschaftlich ähnlich denkt wie die Sozialisten von Frankreichs Präsident Francois Hollande.
Frankreich und seine Kreditfähigkeit seien unmittelbar bedroht, warnt derweil das Centrum für europäische Politik (CEP). In Italien seien die bisherigen Reformen unzureichend, meint der Freiburger Thinktank.
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Italien-Wahl beflügelt Eurokurs auf 1,23 Schweizer Franken
25.02.13
09:56