Der Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken erhöhte seine Mindesthaltbarkeitszeit. Ursache ist die Entwicklung der Schweizer Teuerung. Dauerhafte Deflationsgefahren geben der Schweizerischen Nationalbank (SNB) das Rüstzeug die Steuerung des Wechselkurses auf internationaler Ebene zu rechtfertigen. Derweil kletterte der Eurokurs von 1,2252 am letzten Freitag auf 1,2305 CHF.
Die Konsumentenpreise in der Schweiz sind im Januar im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent gefallen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag in Neuchâtel mitteilte. Zwar befindet sich die Teuerung weiterhin im negativen Terrain. Allerdings haben sich die Abwärtsrisiken im Vergleich zum Dezember, als die jährliche Inflationsrate bei -0,4 Prozent lag, etwas abgeschwächt.
Wegen der negativen Teuerung kann die Schweiz uneingeschränkt am Mindestkurs festhalten. Sollte die Gemeinschaftswährung auf 1,20 Franken zurückfallen, wonach es derzeit nicht aussieht, könnte die Nationalbank wie im letzten Frühjahr durch unbegrenzte Euro-Stützungskäufe die Untergrenze verteidigen.
Problematischer wäre es den Mindestkurs auf der internationalen Bühne bei einer positiven Teuerung zu rechtfertigen. Als die Inflationsrate im Sommer 2010 an der Einprozentmarke lag, beendete die Nationalbank das Intervenieren. Seinerzeit häufte die SNB Euros ohne die Festlegung einer spezifischen Untergrenze an. Der Absturz des Euros von 1,50 auf 1,01 Franken wurde dadurch um einige Monate hinausgezögert.
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Teuerung Schweiz 2013 bei -0,3% wäscht SNB-Mindestkurs weiß
12.02.13
10:57