Ein märchenhafter ZEW-Konjunkturindex untermauert die steigende Kursentwicklung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken. Die Gemeinschaftswährung klettert von 1,2315 auf 1,2345 Franken. Deutschlands Investoren und Finanzmarktexperten sind so zuversichtlich wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. Für Europas größte Volkswirtschaft deutet sich ein neuer Wachstumszyklus an.
Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Index kletterte von 31,5 Punkten im Januar auf 48,2 Punkte im Februar. Mit einem so steilen Anstieg hatte kaum ein Ökonom gerechnet. Die Analysten waren im Mittel von einem Wert bei 35,3 Zählern ausgegangen. Bereits bei der Veröffentlichung des ZEW-Index für Januar hatte man zu tief gestapelt.
"Die Finanzmarktexperten haken das schwache vierte Quartal 2012 ab. Nach ihrer Auffassung bläst der Gegenwind aufgrund der Eurokrise der deutschen Wirtschaft weniger stark ins Gesicht als noch vor wenigen Monaten. Wenn dies in den nächsten Monaten so bleibt, dürfte die deutsche Konjunktur wieder moderat an Fahrt gewinnen", stellt ZEW-Chef Wolfgang Franz fest.
Sollte die wirtschaftliche Strahlkraft von Deutschland auf Südeuropa groß genug sein, könnte der Eurokurs die Marke von 1,25 CHF dauerhaft überqueren. In einem sind sich fast alle Ökonomen einig. Südeuropa kann sich aus seiner Misere nur durch Wachstum herausarbeiten. Ob die bisher durchgeführten Strukturreformen Wirtschaftswachstum auf Dauer ermöglichen, bleibt fraglich.
Für einen kurzen "Wachstums-Schluckkauf" sollte es jedoch zum Jahreswechsel 2013/14 reichen. In der Schweiz geparktes Geld dürfte vor diesem Hintergrund schon jetzt von Investoren in die Eurozone zurück gebracht werden und die Kursentwicklung des Euros stützen. Falls Spanien, Italien & Co. kein Wachstum lieferten, wäre des Geld im Nu wieder zurück in der Schweiz.
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ZEW-Rückenwind hebt Eurokurs auf 1,2345 Schweizer Franken
19.02.13
12:55