"Die Schweiz ist 2012 mit weitem Abstand der führende Währungsmanipulator." Das sagt der Senior-Ökonom der US-Notenbank Fed, Joseph Gagnon. Für Franken-Fremdwährungskreditnehmer ist die Steuerung über den Euro-Mindestkurs freilich willkommen. Auf globaler Ebene richten die Eidgenossen jedoch einen weitaus größeren Schaden an, als bisher gedacht, stellt Gagnon fest.
Für jeden Dollar (Euro etc.), den ein Land dazu benutzt, um den Wert seiner Währung zu drücken, wird die Handelsbilanz um 60 Cent bis ein Dollar angehoben. Dazu passt eine Medienmitteilung der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) zur Entwicklung des Schweizerischen Außenhandels: "Exporte im Januar 2013: Auftakt nach Mass. Das Jahr 2013 begann für die Mehrheit der Exportbranchen erfreulich."
Die Züricher Nationalbank, mit tatkräftiger Unterstützung der Schweizer Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf, legen sich kräftig ins Zeug. Die schärfsten Kritiker werfen der Schweiz vor sich mit dem Euro-Mindestkurs auf Kosten anderer Euroländer zu bereichern. Die EU baut die Strukturen auf und die Schweizer Unternehmen exportieren dann dorthin.
Ein Land wie die Schweiz, dass mit einer sinkenden Nachfrage für seine Produkte von den wichtigsten Handelspartnern konfrontiert ist, sollte dies mit einer Erhöhung der inländischen Nachfrage ausgleichen. Dieser Anpassungsprozess dürfe nicht mit der Manipulation der Währung umgangen werden, schlussfolgert Gagnon.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) kündigte bereits an, das Working Paper und die Schlussfolgerung von Gagnon im Rahmen einer derzeit stattfindenden Neuausrichtung seiner Währungspolitik mit einzubeziehen.
Wie lange funktioniert das "System-Schweiz" noch? Erst pumpt man mehr als ein Jahrzehnt billige Franken-Kredite nach Österreich und Osteuropa. Anschließend steigt man in Nullkommanichts zum größten Währungsmanipulator der Welt auf.
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Fed: Schweiz ist Weltmeister der Währungsmanipulation
17.03.13
12:49