Lässt sich mit dieser CHF Prognose der SNB etwas anfangen?
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Lässt sich mit dieser CHF Prognose der SNB etwas anfangen?


Die Schweizerischen Nationalbank (SNB) bleibt bei einer Wenn-Aber-Prognose. "Wir gehen davon aus, dass in einer Situation, in der sich die Lage normalisiert, der Franken nachgeben sollte", sagte SNB-Vizepräsident Jean-Pierre Danthine am Montag in einer Rede in Morges. Die aktuelle Entwicklung des Euros zeige, dass man von einem solchen Szenario weit entfernt sei.

Am Devisenmarkt kostet die Gemeinschaftswährung momentan 1,2192 Franken. Das sind zwei Rappen weniger als vor drei Wochen. Damals notierte der Eurokurs im Hoch bei 1,2390 CHF. Zu diesem Zeitpunkt war es noch unvorstellbar, dass sich die Euro-Finanzminister an den Guthaben zyprischer Bankkunden vergreifen könnten.

Auf den Euro lauern mittlerweile so viele Risikofaktoren, dass ein erneuter Anstieg immer unwahrscheinlicher wird. Die Gemeinschaftswährung notierte in der zweiten Januarhälfte häufiger über der Marke von 1,25 Franken. Damals war aus dem Blickwinkel der Nationalbank die Lage recht normal.

Davon ist man derzeit meilenweit entfernt. Slowenien ist der nächste Kandidat für ein Rettungspaket. Die Banken haben nach Einschätzung der Ratingagentur Standrad & Poor's rund 20 Prozent faule Kredite in den Büchern. Wenn die slowenische Regierung die Rekapitalisierung nicht schaffen sollte, müsste man in Brüssel anklopfen.

Das Schwergewicht Italien ist ein noch viel größerer Klotz am Bein des Euros. Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi brachte nun Neuwahlen für den Sommer ins Gespräch. In Rom scheint die Bildung einer stabilen Regierung unmöglich zu sein, weil sämtliche Politiker ihre eigenen Interessen über die Interessen des Landes stellen.

Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone ist im Dauerwahlkampf. Den Reformweg hat man bereits im Dezember verlassen, nachdem Berlusconi der technokratischen Regierung von Mario Monti das Vertrauen entzog.