Eine Woche Zypern-Krise hat der Euro hinter sich. Die Gemeinschaftswährung wertet zum Schweizer Franken und US-Dollar hauchdünn ab. Unterdessen macht die wenig börsenbegabte Medienlandschaft Deutschlands ein riesen Tam-Tam. Zypern wird ausgeschlachtet wie das Bobby-Car des früheren Präsidenten Wulff.
Am Devisenmarkt zuckt man mit den Schultern. Der Euro notiert zum Handelsschluss bei 1,2990 Dollar und 1,2115 Franken. Das ist ein Tacken unter den Schlusskursen der letzten Woche bei 1,3060 Dollar und 1,2270 Franken. Zum Leidwesen der Sensationsmedien steigen trotz Zypern-Krise die Zinsen für italienische- und spanische Staatsanleihen nicht.
Die Rundfunkanstalten haben in den letzten Jahren in mühevoller Kleinarbeit und mit einer Engelsgeduld dem deutschen Fernsehzuschauer den Zusammenhang zwischen Risikoaufschlägen und Ansteckungseffekten erklärt. Es ist nun wirklich ein Jammer, dass man darauf nicht aufbauen kann.
Für die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wird Zypern zum Stolperstein für ihren Wahlkampf. Sie will das Thema so schnell wie möglich vom Tisch haben. Im Falle einer Rettung der Mittelmeerinsel, mit der alle rechnen, muss der Bundestag noch zweimal über den deutschen Hilfsbeitrag abstimmen. Das könnte sich bis zum Sommer hinziehen.
Merkel ist ihr Wahlkampf augenscheinlich wichtiger als das Vertrauen in den Euro. Nur so lässt sich erklären, dass die Kanzlerin und ihr Finanzminister nicht von vornherein den Griff an die Konten der Kleinsparer ausgeschlossen haben. Berlin konnte ja auch binnen weniger Stunden sagen, dass die Verpfändung der zyprischen Rentenkasse nicht in Frage kommt.
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Merkels Zick-Zack Kurs viel gefährlicher für Euro
23.03.13
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