Österreichische Privathaushalte flüchten aus dem Schweizer Franken. Die bis zum Herbst 2008 ausgereichten Fremdwährungskredite haben längst an Glanz verloren. Das Volumen der ausstehenden Darlehen verringert sich seitdem um 15,4 Milliarden Euro, teilte die Finanzmarktaufsicht (FMA) am Donnerstag in Wien mit.
Rund 94 Prozent der Fremdwährungskredite sind in Schweizer Franken. Beim Rest handelt es sich fast ausnahmslos um Darlehen in Japanischen Yen. Beide Währungen haben in den letzten Monaten abgewertet. Der Eurokurs notiert aktuell bei 1,2370 CHF. Das sind vier Rappen mehr als im November, als die Gemeinschaftswährung im Tief 1,2070 CHF kostete.
Auch die die schwache Entwicklung des Yen erfreut Fremdwährungskreditnehmer, die ihre Darlehn bislang noch nicht in eine Euro-Finanzierung konvertiert haben. Der Euro Yen Kurs kletterte von EUR/JPY 94 im Juni 2012 auf 125 im März 2013. Durch den Anstieg des Euros sind die Rückzahlungsbeträge zum Wohlgefallen der österreichischen Häuslebauer wieder abgeschmolzen.
Aktuell ächzen österreichische Banken noch unter Fremdwährungskrediten von 31,7 Milliarden Euro. Das ist insofern problematisch, weil Banken für nicht in der Euro-Währung ausgereichte Kredite mehr Eigenkapital vorhalten müssen. Dies könnte wiederum mit dazu beitragen, dass die Geldhäuser weniger Euro-Kredite an Unternehmen und Haushalte vergeben.
Bremsspuren beim Wirtschaftswachstum sind jedoch nicht erkennbar. Nach Einschätzung der EU-Kommission wird Österreichs Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr bei 0,7 Prozent liegen. Für 2014 prognostiziert Brüssel eine Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,9 Prozent.
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Österreichs 15 Mrd. Euro Flucht aus den Franken-Krediten
08.03.13
14:46