Das Januarhoch bei 1,2570 CHF rückt für den Euro immer weiter in die Ferne. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung knapp unter 1,22 Franken. Es sieht nach dem dritten Verlustmonat in Folge aus. Das Währungspaar befindet sich im Schlafwagen-Modus. Es ist zwar nicht so schlimm wie im Vorjahr. Allerdings weiß derzeit niemand, wo ein erneuter Anstieg auf 1,25 Franken herkommen soll.
Beim letzten Mal war die Europäische Zentralbank (EZB) der Auslöser. Als die Währungshüter des Euroraums im Januar zusammentrafen und von einer Leitzinssenkung abrückten, begann die Gemeinschaftswährung zu steigen. Seinerzeit kletterte der Eurokurs binnen acht Tage von 1,2084 auf 1,2570 CHF.
Mittlerweile steht eine Senkung des EZB-Leitzinssatzes, der seit Juli 2012 bei 0,75 Prozent liegt, wieder auf der Tagesordnung. Man habe über die Zinsen diskutiert, sagte Notenbankchef Mario Draghi nach der turnusmäßigen April-Sitzung. Die in Aussicht gestellte Öffnung der Geldschleusen raubt dem Eurokurs CHF jedwedes Aufwärtspotential.
Sollte die EZB mit ihrem Leitzins auf 0,50 Prozent herunter gehen, dürfte sich der Euro-Verkaufsdruck verstärken. Käme es zu einer überraschenden Zinssenkung, könnte es zu einem Rückfall auf 1,20 kommen. Sodann müsste die Schweizerische Nationalbank (SNB) über Euro-Stützungskäufe den Mindestkurs verteidigen.
Bei der nächsten planmäßigen Sitzung der SNB im Juni könnte Notenbankchef Thomas Jordan den Einlagenzins, mit dem Guthaben der Schweizer Banken bei der Nationalbank verzinst werden, ins negative Terrain verschieben. Dadurch wäre man in der Lage den Eurokurs über 1,20 CHF besser zu stabilisieren.
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Wie EZB und SNB den Eurokurs CHF in Atem halten
11.04.13
10:38