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Euro mit Kurssprung in Nullkommanichts auf 1,2337 CHF
07.05.13
11:50
Am Devisenmarkt kommt es zu neuen Kurskapriolen. Die Gemeinschaftswährung klettert in Windeseile auf ein Zweiwochenhoch bei 1,2337 Franken. Hintergrund ist eine kaltgelaufene Notenpresse. Der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gelingt ein Rückbau der Fremdwährungsbestände.
Die Währungsreserven der Nationalbank haben sich im April um 4,7 Milliarden Franken verringert. Der Eurokurs kann sich mittlerweile selbständig über dem Mindestkurs von 1,20 CHF halten. Er ist nicht mehr auf die Mithilfe der SNB angewiesen.
Im Frühjahr und Sommer 2012 war das noch anders. Seinerzeit lief die Schweizer Notenpresse auf Hochtouren. Mit den frisch gedruckten Franken führte man Euro-Stützungskäufe durch. Der Begleitumstand war ein Anschwellen der Devisenreserven von 227 Milliarden Franken auf 429 Milliarden Franken (+89 Prozent).
Die Politik versucht die Gunst der Stunde zu nutzen, um den Euro weich zu reden. Der Schweizer Franken sei gegenüber dem Euro weiterhin sehr hoch bewertet, lanciert die Berner-Regierung über die Finanzmarktticker. Am Wochenende hatte der SNB-Vizepräsident Jean-Pierre Danthine bereits von einem hoch bewerteten Franken gesprochen.
Es bleibt abzuwarten, ob die Politik und die Nationalbank mit dem x-fachen Wiederholen eines angeblich zu hoch bewerteten Franken durchkommen. Bei Wahlkämpfen und Volksbefragungen mag diese Strategie oft zum Erfolg führen. Die Finanzmärkte dürften sich auf mittlere Sicht von der Plauderei kaum beeindrucken lassen.