Eurokurs bleibt bei 1,24 CHF liegend über Pfingsten am Ball

Der Euro befindet sich auf dem Vormarsch. Die Nachfrage nach sicheren Anlagewährungen hat sich deutlich abgeschwächt. Das Resultat ist ein aktuell bei 1,2420 CHF notierender Eurokurs. Im letzten Jahr um die gleiche Zeit klebte das Devisenpaar bei 1,2010. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) musste durch Euro-Stützungskäufe intervenieren, um den Wechselkurs über 1,20 zu halten.

In den vergangenen zwei Wochen ist der Euro gegen den Schweizer Franken um drei Prozent gestiegen. Ein Kurssprung katapultierte die Gemeinschaftswährung von 1,2195 Franken am 2. Mai auf 1,2525 Franken am 15. Mai. Etwas Ähnliches fand im Januar statt. Seinerzeit war der Eurokurs auf ein 20-Monats-Hoch bei 1,2570 CHF geklettert. Anschließend gab er die Gewinne wieder ab und fiel bis Ende Februar auf 1,2118.

Kommt es diesmal wieder zu einem Kurssturz? Oder zieht der Euro diesmal seine Bergfahrt durch und steigt auf 1,30 CHF? Die Frage lässt sich seriös nicht beantworten. Devisenanalysten behelfen sich in solchen Fällen gerne mit Szenario-Prognosen. Für die Anhänger eines stärkeren Franken, darunter dürfte sich vor allem die Gruppe der Fremdwährungskreditnehmer befinden, ist das Januarhoch bei 1,2570 von zentraler Bedeutung.

Wenn der Eurokurs das Hoch durchbricht, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung der Bergfahrt. Der Aufwärtstrend hätte einen wichtigen Widerstand ausgehebelt. Aus charttechnischer Sicht wird Schwungkraft (Momentum) freigesetzt, die den Euro anschiebt. In der Praxis dürften Stop-Loss Auftrage bei 1,2570 liegen, die dort von solchen Marktakteuren eingestellt wurden, die einen weicheren Euro favorisieren.

Das Auslösen dieser Stop-Loss Aufträge, bei denen es sich um Euro-Kauforders handelt, würde nun den Weg frei machen für einen Anstieg auf 1,30. Sollte die Gemeinschaftswährung hingegen am Januarhoch scheitern, in den sie beispielsweise in den kommenden Wochen erneut bei 1,2525 hängen bleibt, steigen die Chancen für einen Rückzug auf 1,23.