Der Schweizer Franken befindet sich auf dem Rückzug. Am Mittwoch war er mit 1,2648 pro Euro so günstig wie zuletzt vor zwei Jahren. Währungen, die als sichere Häfen bekannt sind, verlieren an Anziehungskraft. Der Japanische Yen bekam das bereits zu spüren. Ist nun der Schweizer Franken fällig?
In den vergangenen zehn Monaten kletterte der Euro von 94,10 Yen auf 133,80 Yen (+42,19%). Die japanische Regierung hat ihre Notenbank dazu verpflichtet, die Notenpresse anzuschmeißen. Darüber hinaus setzte Ministerpräsident Shinzo Abe umfangreiche Konjunkturprogramme in Gang. Das Ergebnis ist eine starke Abwertung des Yen, der zuvor den Status eines sicheren Hafens innehatte.
Im Vergleich zum Yen fielen die Kursausschläge beim Eurokurs CHF kläglich aus. Die Gemeinschaftswährung kletterte seit Juli 2012 von 1,2010 auf 1,2648 Franken (+5,31%). Zuvor hatte sie monatelang an dem von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) festgelegten Mindestkurs bei 1,20 festgeklebt.
"Die SNB scheint erfolgreich zu sein, und Investoren ziehen ihre Geld ab (aus den Schweizer Märkten)", zitiert das Wall Street Journal Ulf Lindahl, Chef des Vermögensverwalters A.G. Bisset, der 1,26 Milliarden Euro bewirtschaftet. Lindahls Firma setzt auf eine Abwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und dem US-Dollar.
Weil der japanische Yen nicht an einen Mindestkurs gekettet war, fiel seine Abwertung erheblich aus. Die SNB verhinderte, dass der Euro während der Höhepunkte der Schuldenkrise auf 1,00 CHF oder darunter fiel. Addiert man von diesem Kursniveau die Euro Yen Aufwertung in Höhe von 42 Prozent hinzu, läge man bei EUR/CHF 1,42.
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Ist die Zeit der sicheren Häfen/Schweizer Franken vorbei?
24.05.13
12:22