Ist die Abnahme des Euros gegenüber dem Schweizer Franken der Beginn einer ausgeprägten Abwärtsbewegung? Oder lässt sich der Rücksetzer auf Gewinnmitnahmen zum Monatsende zurückzuführen? Die Gemeinschaftswährung kostet am Freitagnachmittag nur noch 1,2378 Franken. In der Vorwoche waren es noch bis zu 1,2648.
Die Schweizer Wirtschaft leidet keinesfalls unter einem überbewerteten Franken, wie es Berner-Regierung und Züricher-Nationalbank stets beteuern. Im ersten Quartal wuchs die eidgenössische Wirtschaft um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Deutschland schaffte lediglich ein Miniwachstum von 0,1 Prozent. Österreichs Wirtschaft stagnierte.
Das KOF Konjunkturbarometer bestätigt die robuste Entwicklung. "Nach einer bereits sehr leichten Erholung im Vormonat hat sich die positive Tendenz aktuell verstärkt. Die Schweizer Konjunktur dürfte daher an Fahrt gewinnen", schreibt die Konjunkturforschungsstelle.
Kritiker sagen, die Schweiz könne nur solche Wachstumszahlen vorlegen, weil sie ihren Wechselkurs manipuliere. Die Schweizerische Nationalbank haben die Gesetze von Angebot und Nachfrage am Devisenmarkt ganz bewusst außer Kraft gesetzt, um Wirtschaftswachstum und Wohlstand auf Kosten der Eurozone hinzuzugewinnen.
Die Befürworter der Untergrenze halten das erfolgreiche Schweizer Wirtschaftsmodell entgegen. Gemäß einer Untersuchung der Business School IMD ist die Schweiz nach den USA die wettbewerbsfähigste Volkswirtschaft der Welt. Deutschland rangiert auf Platz neun, Österreich ist auf Platz 23. Italien (44.), Spanien (45.) und Portugal (46.) liegen hinter Indien (40).
In Anbetracht der Wachstumskluft zwischen der Schweiz und dem Euroraum gibt es für den Eurokurs CHF keinen Grund nachhaltig zu steigen. Das Devisenpaar könnte sich zwischen EUR/CHF 1,23 und 1,25 einpendeln.
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Kurssturz von EUR/CHF 1,2648 auf 1,2378
31.05.13
13:22