Der Mindestkurs ist nicht für die Ewigkeit. Vielleicht aber für eine halbe Ewigkeit. Die Schweizerische Nationalbank will die Untergrenze erst aufgeben, wenn die Verbraucherpreise steigen. Das Beispiel Japans zeigt, dass eine industrialisierte Volkswirtschaft über Jahre hinweg unter einer Deflation leiden kann.
Man werde am Mindestkurs so lange festhalten, bis das Risiko einer Deflation schwinde, sagte der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Fritz Zurbrügg, im Gespräch mit dem Magazin "L'Hebdo". Für Fremdwährungskreditnehmer steigt die Planungssicherheit.
Wer sein Franken-Darlehen aussitzen will, muss theoretisch nur einmal im Monat die Inflationsentwicklung beim Bundesamt für Statistik (BFS) in Neuchâtel einsehen. Im April 2013 lag die jährliche Teuerung in der Schweiz bei -0,6 Prozent. Ein Ende des Mindestkurses käme gemäß den Aussagen Zurbrüggs erst bei einer positiven Teuerung von 0,5-1,0 Prozent in Betracht.
Franken-Schuldner, die eine Konvertierung in eine festverzinsliche Euro-Finanzierung anstreben, müssen hingegen die Wechselkursentwicklung weiterhin im Auge behalten. Durch den steilen Anstieg beim Eurokurs CHF werden Umschuldungen schmackhaft. Die Gemeinschaftswährung kletterte heute auf ein Viermonatshoch bei 1,2525 Franken.
Bei einer Franken-Darlehen im Gegenwert von 200.000 Euro liegt die Ersparnis für eine 1,25er-Konvertierung bei etwa 6.000 Euro im Vergleich zu einer Konvertierung zu einem Eurokurs von 1,21 CHF.
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Schweiz kettet Fortbestand des Mindestkurses an Inflation
15.05.13
21:28