Am Devisenmarkt notiert der Eurokurs aktuell bei 1,2262 CHF. Die Gemeinschaftswährung befindet sich in einem Abwärtstrend. Sollte sich dieser fortsetzen, droht ein Absturz in den Bereich 1,21-1,22. Problematisch sind die steigenden Zinsen von südeuropäischen Staatsanleihen.
Die Zinsen für italienische Zehnjahrespapiere kletterten zwischen dem 2. Mai und 21. Juni von 3,76 auf 4,56 Prozent. In der Laufzeit vergleichbare Schuldscheine Spaniens nahmen von 3,94 auf 4,86 Prozent zu. Seit dem Ausbruch der Schuldenkrise gingen steigende Renditen gewöhnlich mit einem sinkenden Eurokurs CHF einher.
Die Regel hat sich in den letzten Wochen einmal mehr bestätigt. So fiel der Euro seit dem 25. Mai von 1,2648 auf 1,2265 Franken (-3,03%). Die Gemeinschaftswährung könnte jedoch bald wieder zulegen. Hintergrund: Es ist momentan noch unklar, ob der Zinsanstieg auf die zunehmende Angst vor einer Staatspleite Spaniens und Italiens zurückzuführen ist, oder auf die konjunkturelle Erholung.
"Wir rechnen nach wie vor mit einer Aufwärtstendenz von EUR/CHF, beobachten dabei aber ganz genau die Entwicklungen der Renditen in der europäischen Peripherie", schreiben die Devisenexperten der Credit Suisse in einem aktuellen Analysebericht.
Die CHF Prognose der Credit Suisse wird von Deutschlands Zinsentwicklung gestützt. Die Renditen von zehnjährigen Bundesanleihen kletterten seit Anfang Mai von 1,17 auf 1,68 Prozent. In den letzten Jahren waren die deutschen Zinsen bei einem Aufflammen der Schuldenkrise in der Regel gesunken.