Aktuell notiert der Eurokurs mit 1,2370 Franken um knapp drei Rappen unter dem Hoch vom Mai bei 1,2648. Die Gemeinschaftswährung könnte unmittelbar vor einer Trendwende stehen. Hintergrund ist die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Wenn alles nach Plan läuft, darf der Euro seine Zinsunterstützung behalten.
EZB-Präsident Mario Draghi zeichnete bei seinem Presseauftritt am letzten Donnerstag insgesamt ein positives Bild. Damit sind die Chancen weiterer Zinssenkungen gesunken. Der Spielraum ist ohnehin begrenzt, weil der Leitzinssatz im Euroraum bereits bei 0,50 Prozent liegt. Der Einlagenzins, zu dem Guthaben der Geschäftsbanken bei der Notenbank verzinst werden, beträgt 0,00 Prozent.
Die Gemeinschaftswährung zeigt bereits leichte Erholungstendenzen. Am Freitagmittag fiel sie zwar auf ein Vierwochentief bei 1,2270 Franken. Bis zum Handelsschluss am Abend kam es jedoch zu einer Erholung. Sollte es dem Eurokurs nun gelingen einen charttechnischen Widerstand bei 1,2380 CHF zu brechen, könnte es zu einem schnellen Anstieg auf 1,2470 kommen.
"Und wenn die Eurozone dann in einigen Jahren tatsächlich wieder zu alter Dynamik zurück findet, sollte man auf jeden Fall dabei sein, wenn der Euro auf- und der Franken dementsprechend wieder abwertet. Denn dann kann es langfristig auch wieder in Richtung alter Kursmarken von 1,50 EUR/CHF und darüber gehen", schreibt Thorsten Gellert von dem Online-Broker FXCM.
Der Star-Ökonom Nouriel Roubini, der die Finanzkrise 2008 korrekt vorausgesagt hatte, ist hingegen skeptisch. "Das Wachstum in der Eurozone ist nach wie vor tief. Wegen des tiefen Bevölkerungswachstums und der ungenügenden Wettbewerbsfähigkeit in gewissen Ländern", erklärte der aufgrund seiner düsteren Prognosen auch als Doktor Untergang bezeichnete Ökonomen im Gespräch mit der "Berner Zeitung".
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Kann der Eurokurs noch einmal 1,26 CHF toppen?
09.06.13
13:31