Börsianer müssen sich auf ein neues Finanzmarktumfeld einstellen. Die Zeit des billigen Geldes ist vorbei, nachdem die US-Notenbank am letzten Mittwoch ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik ankündigte. Der Schweizer Franken wurde seither noch stärker. Der Euro fiel zwischenzeitlich auf ein Achtwochentief bei 1,2219 Franken.
Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,2250 Franken. Bernankes Fußabdruck ist sehr viel größer im Wechselkurs des Euros gegenüber dem US-Dollar sichtbar. Der Eurokurs steht kurz davor unter die psychologische Marke bei 1,30 USD abzutauchen. Das Devisenpaar sank in den vergangenen sechs Handelstagen von EUR/USD 1,3415 auf 1,3015 (-2,99%).
Mittlerweile gibt es wieder mehr Gründe, die für einen Rückgang des Euros auf 1,20 CHF sprechen. Da wäre die große Furcht vor einem Finanz-Kollaps in China. Das Reich der Mitte könnte vor einer Banken-Krise wie einst Europa stehen. Aufgrund eines Machtwechsels in Peking hatte man alles daran gesetzt, die Probleme möglichst lange zu kaschieren. Dies scheint nicht länger möglich zu sein.
Es häufen sich die Hiobsbotschaften. Die Bank von China, die viertgrößte Bank des Landes, soll am letzten Freitag Zahlungsanweisungen verschoben haben, weil ihr vorübergehende das Geld ausgegangen sei. Hinzu kommen Probleme bei Überweisungen. Bankkunden haben Schwierigkeiten sich an Bankomaten Geld zu ziehen.
Risikomanager haben nicht nur China auf dem Radarschirm. Dem Sorgenkind Italien traut man angesichts einer reformunfähigen Politiklandschaft nicht länger zu mit seinem Schuldenberg, der mit 2,1 Billionen Euro der drittgrößten der Welt ist, alleine über die Runden zu kommen.
Nun könnte ausgerechnet Argentinien das italienische Schuldenfass zum überlaufen bringen. Dem lateinamerikanischen Land droht nach 1999 der nächste Staatsbankrott. Die italienische Wirtschaft ist stark mit der argentinischen Wirtschaft verwoben. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung Argentiniens sind italienischer Abstammung.
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Neues Finanzmarktumfeld schlecht für Euro, gut für Franken
26.06.13
15:26