Plötzlich endet der Anstieg des Euro gegenüber dem Schweizer Franken. Die Gemeinschaftswährung sinkt bis auf 1,2378 CHF. Damit ist sie knapp drei Rappen weniger wert als in der dritten Maiwoche, als das Devisenpaar deutlich über 1,26 kletterte. Indes wirft der Präsident der Schweizerische Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, dem Euro einen Rettungsring zu.
Auf die Frage, ob die jüngste Abwertung des Schweizer Frankens auf 1,25 pro Euro der SNB erlauben würde den Mindestkurs anzuheben, antwortet Jordan: Man schließe keine Maßnahmen aus, die dabei behilflich seien, geeignete geldpolitischen Bedingungen sicherzustellen, sagte der SNB-Präsident der Zeitung "Schweiz am Sonntag".
Bereits vor zwei Wochen brachte Jordan eine "Anpassung des Mindestkurses" ins Gespräch. Anschließend stieg die Gemeinschaftswährung auf ein Zwei-Jahres-Hoch bei 1,2648. Unter Experten gilt eine Erhöhung der Euro-Untergrenze auf 1,25 CHF als äußerst unwahrscheinlich, weil sich infolgedessen das Brandmarken der Schweiz als Wechselkursmanipulator wieder verstärken dürfte.
Darüber hinaus müsste die Nationalbank zur Verteidigung eines Mindestkurses bei 1,25 ihre Devisenreserven erhöhen. Die Geldmenge würde zunehmen, was die Blasenbildung auf dem Schweizer Hypothekar- und Immobilienmarkt forcieren würde.
Jordans Plauderei, die von Ökonomen als verbale Intervention auf dem Devisenmarkt klassifiziert wird, dient offenbar zunächst einmal dazu, einen Absturz des Euros in den Bereich 1,20-1,21 CHF zu verhindern. Vorbild ist die Europäische Zentralbank (EZB), deren bloße Ankündigung notfalls unbegrenzt Staatsanleihen anzukaufen bereits ausreichte, um eine Beruhigung der Schuldenkrise zu erwirken.
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SNB-Präsident Jordan versucht Franken-Feuer neu anzufachen
02.06.13
14:10