Zinsanstieg in Südeuropa wirft Eurokurs auf 1,2309 CHF zurück
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Zinsanstieg in Südeuropa wirft Eurokurs auf 1,2309 CHF zurück


Am Devisenmarkt sinkt der Eurokurs von 1,2418 auf 1,2309 CHF. Wenig Beachtung findet die Zinsentwicklung in Südeuropa. Bereits seit Anfang Mai gibt es einen stetigen Anstieg der Zinsen für spanische- und italienische Staatsanleihen. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, dann wird es bei der Absichtserklärung der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht bleiben.

Das vor einem Jahr von der EZB ins Leben gerufene unbegrenzte Anleihekaufprogramm (OMT) hat bisher nur den Status einer Absichtserklärung. Die Notenbank musste keine Staatspapiere kaufen. Die bloße Androhung dies zu tun, reichte aus, um Italiens und Spaniens Finanzministern sinkende Refinanzierungskosten für ihre Schuldenberge bereitzustellen.

Nun steigen die Zinsen jedoch wieder. Seit Anfang Mai kletterten die Renditen von spanischen Zehnjahrespapieren von 3,94 auf 4,61 Prozent. Italien muss einen Zinsanstieg von 3,76 auf 4,31 Prozent verkraften. In den letzten Jahren ging eine Zunahme der Zinskosten für Südeuropa in der Regel mit einem Rückgang beim Eurokurs CHF einher.

Auch in den letzten Wochen war eine solche Kursentwicklung zu beobachten. So hat die Gemeinschaftswährung seit ihrem Hoch vom 22. Mai bei 1,2648 Franken knapp dreieinhalb Rappen eingebüßt. Der einzige Grund warum der Euro noch nicht in den Bereich 1,20-1,21 CHF abstürzte, sei die Zinsentwicklung von Deutschlands Staatsanleihen, sagen Analysten.

Die Zinsen von zehnjährigen Bundesanleihen kletterten in den vergangenen sechs Wochen von 1,15 auf 1,61 Prozent. Sollte die Nachfrage wieder steigen, was im Gegenzug zu einem Zinsrückgang führen würde, hätte der Euro Spielraum unter 1,21 CHF zu sinken. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass es nicht zu einem abermaligen Aufflammen der Schuldenkrise kommt. Der Euro könnte auf 1,30 CHF klettern.