Sinkende Konsumausgaben und steigende Exporte stärken den Euro. Gegenüber dem US-Dollar kletterte die Gemeinschaftswährung in den letzten Wochen von EUR/USD 1,2755 auf 1,3218 (+3,63%). Der Eurokurs CHF stieg seit Ende Juni von 1,2218 auf 1,2395 (+1,45%).
Zwar gibt es im Euroraum derzeit keinerlei Wirtschaftswachstum. Das heißt im Umkehrschluss aber noch lange nicht, dass die europäische Einheitswährung abwertet. Das Gegenteil ist der Fall, weil der Euroraum in den letzten Jahren seine Wettbewerbsposition gegenüber Drittländern kontinuierlich verbessert hat.
Der Leistungsbilanzüberschuss der Euroländer, der sich hauptsächlich aus dem Saldo zwischen dem Export und Import von Waren und Dienstleistungen nebst laufenden Übertragungen und einseitigen Zuweisungen zusammensetzt, stieg im Mai 2013 auf 189,5 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für Mai 2011 bis Mai 2012 waren es lediglich 53,3 Milliarden Euro.
Hintergrund sind die drastischen Steuererhöhungen in Südeuropa, die zu sinkenden Konsumausgaben der Verbraucher führen. Durch den geringeren Import von Waren und Dienstleistungen steigt der Exportsaldo von Italien, Spanien, Griechenland und Portugal. Das dadurch erwirtschaftete Wachstumsplus wird jedoch durch den gleichzeitig sinkenden inländischen Konsum wieder aufgezehrt.
Die Eurozone befindet sich damit in einer ähnlichen Lage wie Japan vor der Fukushima-Katastrophe. Man hat kaum wirtschaftliches Wachstum und robuste Leistungsbilanzüberschüsse, die zu einem hohen Außenwert der eigenen Währung gegenüber anderen Hauptwährungen führen.
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Leistungsbilanzüberschuss könnte Euro auf die Sprünge helfen
23.07.13
15:36