Der Devisenmarkt wird derzeit von einer ausgeprägten Stärkephase des Schweizer Frankens beherrscht. Besonders eklatant ist die Aufwertung des Frankens zum US-Dollar. Auch der Eurokurs kommt unter die Räder. Er entfernt sich immer weiter von seinem Jahreshoch bei 1,2650 CHF. Der Abstand zu dem von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bei 1,20 festgelegten Mindestkurs verkleinert sich auf weniger als drei Rappen.
Der US-Dollars sinkt auf ein Zweimonatstief bei 0,9147 Franken. Seit Anfang Juli hat der Dollar 6,18 Prozent verloren. Am 9. Juli notierte der Dollarkurs noch bei 0,9750 CHF. Die Dominanz des Schweizer Frankens gegenüber der weltweit unangefochtenen Leitwährung spiegelt sich im Eurokurs CHF. Die Gemeinschaftswährung kostet derzeit 1,2285 Franken, nach 1,2435 in der Vorwoche.
Weil die Schwellenländer aufgrund von Kapitalabflüssen derzeit ins Schwitzen kommen, steigt die Nachfrage nach dem Schweizer Franken. Die Sichere-Hafen-Währung profitiert von sinkenden Aktienkursen. Darüber hinaus fällt der Japanische Yen als eine Bastion der Sicherheit aus. Ursache ist die ultralockere Geldpolitik der Bank von Japan, die ein zeitlich unbefristetes, massives Anleihekaufprogramm durchführt.
Unter den Hauptwährungen könnte das Britische Pfund den Yen als sicherer Hafen ablösen. Großbritannien ist nur indirekt von der Eurokrise betroffen. Jedes Mal wenn in den südeuropäischen Euroländern etwas schief geht, bietet sich das Vereinigte Königreich als sicherer Ort an, um Kapital zu parken.
Der britische Industrieverband hat seine Wachstumsprognose für dieses Jahr von 1,0 auf 1,2 Prozent angehoben. Für 2014 erhöhte der Verband die Vorhersage von 2,0 auf 2,3 Prozent. Das Britische Pfund kletterte seit Ende Juli von 1,4040 auf 1,4380 Franken. Der Pfund-Währungsraum bietet deutlich Sicherheit und mittlerweile auch deutlich mehr Wachstum als die Eurozone.