Der Euro hat am zum Wochenauftakt einen Kurssturz erlitten. Gegenüber dem Schweizer Franken sinkt die Gemeinschaftswährung auf 1,2308. Am Freitag erreichte der Euro noch ein Hoch bei 1,2396 CHF. Nach einer Schwächephase des Frankens sieht es derzeit nicht aus. Die Schweizer Wirtschaft kommt mit dem gegenwärtigen Kursniveau bestens zurecht.
"Wachstumseinbußen im Zusammenhang mit der Haushaltskonsolidierung in der Eurozone sowie der noch immer starke Franken dämpfen tendenziell die konjunkturellen Perspektiven der Schweiz. Es ist jedoch bemerkenswert, wie gut die Schweizer Wirtschaft diese Belastungsfaktoren bisher bewältigen konnte", schreibt die in Zürich ansässige DZ Privatbank in einem aktuellen Analysebericht.
Gemäß der Juni-Schätzung rechnet das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in diesem Jahr mit einem Wachstum der Schweizer Wirtschaft von 1,4 Prozent. Zuvor hatte man eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukt von 1,3 Prozent veranschlagt. Für 2014 prognostizieren die Ökonomen eine Expansion um 2,1 Prozent.
In Anbetracht der soliden Wachstumsperspektiven könnten die Kritiker des Euro-Mindestkurses bei 1,20 CHF Zulauf gewinnen. Der frühere Chef der Deutschen Bank und aktueller Verwaltungsratspräsident des Versicherers Zurich, Josef Ackermann, fordert bereits das Aus der Untergrenze.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) werde es bei dem Ausstieg aus der Mindestkurs-Politik sehr viel vorsichtiger angehen lassen als bei dem Einstieg, sagen Experten. Bis es wieder einen vollkommen freien Wechselkurs des Euros zum Franken gibt, und die SNB ihre massiven Devisenreserven abgebaut hat, könnte es bis zum Jahr 2020 dauern.