Der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, fordert das Ende des Mindestkurses. Es sei allmählich an der Zeit, den geldpolitischen Kurs zu überdenken und die Abkehr von der Euro-Untergrenze rechtzeitig vorzubereiten, sagte Ackermann beim Business Club Basel.
Er positioniere sich gegen den im September 2011 von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bei 1,20 Franken eingeführten Euro-Mindestkurs, um Lobbyarbeit für seinen aktuellen Arbeitgeber zu machen, sagen Kritiker. Der Ex-Chef von Deutschlands größter Bank hat inzwischen bei der Schweizer Versicherung Zurich angeheuert, wo er das Amt des Verwaltungsratspräsidenten bekleidet.
Versicherungskonzerne haben wegen den niedrigen Zinsen und der ultralockeren Geldpolitik der Notenbanken große Probleme die erforderlichen Renditen für Lebensversicherungen zu erwirtschaften. Neben den Branchengrößen aus dem Euroraum ist auch die eidgenössische Versicherungswirtschaft betroffen.
Gemäß Ackermanns Logik, müsste die SNB in einem ersten Schritt die Abkehr von der Wechselkursuntergrenze bei EUR/CHF 1,20 vorbereiten. Anschließend könnte man den Schweizer Leitzinssatz anheben. Das SNB-Zielband befindet sich seit Jahren bei 0-0,25 Prozent. Der aktuelle Leitzinssatz (3-Monats-Libor) liegt bei 0,02 Prozent.
"Niedrigzinsen bestrafen vor allem die Sparer von heute und die Pensionisten von morgen", sagte Ackermann. Nach einem baldigen Ende des Mindestkurses sieht es derzeit jedoch nicht aus. Die meisten Finanzanalysten rechnen auch 2014 mit einem Festhalten der Nationalbank an der Untergrenze.
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Ex-Deutsche Bank-Chef Ackermann will Mindestkurs-Ende
04.08.13
14:40