Für den Euro schien alles paletti zu sein. Weil die USA auf einen Militärschlag gegen Syrien verzichten, kann die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2415 Franken anziehen. Die steigende Risikobereitschaft an den Finanzmärkten dämpft die Nachfrage nach sicheren Häfen. Wegen neuen Hiobsbotschaften aus dem Euroraum gibt der Euro jedoch seine Gewinne wieder ab.
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt den Referenzkurs des Euros am Mittwochnachmittag auf 1,2395 Franken fest. Ein Franken ist 80,67 Euro-Cents wert. Frankreich hat seine Haushaltsziele mal wieder verfehlt. Darüber hinaus steigen Italiens Zinsen. Inzwischen kann sich Spanien an den Finanzmärkten zu günstigeren Konditionen Kredite besorgen als das Stiefelland.
Frankreichs Defizit werde über dem mit der Europäischen Kommission vereinbarten Zielwert von 3,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) liegen, musste Finanzminister Pierre Moscovici am Dienstag zugeben. Die sozialistische Regierung in Paris ist seit gut einem Jahr im Amt. Sie hat eine Reputation dafür ihre rosigen Vorhersagen stets zu verfehlen.
Der Schweizer Franken wertet derzeit auch auf, weil Italien droht unregierbar zu werden. Da Silvio Berlusconi als Steuerbetrüger verurteilt wurde, müsste er sein Mandat in Italiens Senat eigentlich verlieren. Jedoch trauen sich die italienischen Abgeordneten bisher nicht den Medienmogul vor die Tür zu setzen. Er könnte sich rächen und die Regierung stürzen.
Das Hin und Her führte in den letzten Wochen zu einem Zinsanstieg bei italienischen Zehnjahrespapieren von 4,16 auf 4,55 Prozent. Italien ist damit bei Geldgebern das erste Mal seit langem wieder unbeliebter als Spanien. Die Renditen von spanischen Staatsanleihen liegen derzeit bei 4,53 Prozent.
Home »
» Der Schweizer Franken lässt sich nicht ins Boxhorn jagen
Der Schweizer Franken lässt sich nicht ins Boxhorn jagen
11.09.13
14:59