Der Euro dümpelt bei 1,2380 Franken. Gleichzeitig hangeln sich die Aktienmärkte auf ein neues Rekordhoch. Devisenexperten reiben sich die Augen. Als der Dax im Mai 2013 sein bisher gültiges Hoch erreichte, kletterte die Gemeinschaftswährung auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. Diesmal schwappt die Risikofreude nicht über.
Zum Wochenauftakt hat der deutsche Aktienindex mit 8.626 Punkten ein neues Allzeithoch markiert. Als Grund führen Börsianer die zurückgezogene Bewerbung von Lawrence Summers für den Chefposten der US-Notenbank Fed an. Der frühere US-Finanzminister und ehemalige Wirtschaftsberater von Präsident Obama hatte sich für ein baldiges Ende der massiven Anleihekäufe ausgesprochen.
Nun gilt die derzeitige Fed-Vizepräsidentin Janet Yellen als aussichtsreiche Kandidaten für die Nachfolge von Ben Bernanke, dessen Amtszeit Anfang 2014 endet. Yellen gilt als Verfechterin einer sehr laxen Geldpolitik. Sie würde die unter Bernanke initiierten Anleihekäufe wahrscheinlich deutlich länger fortsetzen als Summers. Die Aktienmärkte profitieren augenscheinlich von dieser Aussicht.
Strohfeuer
Weil der Eurokurs CHF diesmal nicht mitzieht, könnte es sich bei der jüngsten Aktienrallye um ein Strohfeuer handeln. Die Nachfrage nach dem als sicheren Hafen wahrgenommen Schweizer Franken geht nicht zurück, wie der unter 1,24 CHF vegetierende Eurokurs zeigt. Auch gegenüber dem US-Dollar ist der Schweizer Franken aktuell mit 0,9265 ungemein stark. Im Mai 2013 notierte der Dollarkurs bei 0,9838 CHF.
Am 22. Mai 2013 kletterte der Dax auf ein damaliges Rekordhoch bei 8.558 Zähler. Am gleichen Tag preschte der Euro auf 1,2650 Franken vor. Vermögensverwalter sprachen damals von einem Ende der sicheren Häfen. Diese Einschätzung stellte sich über den Sommer als Trugschluss heraus.
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Euro beobachtet Aktienrallye von der Seitenlinie
16.09.13
13:46