Einer aktuellen Analyse der Credit Suisse zufolge ist der Schweizer Franken gegenüber dem Euro keinesfalls überbewertet. Einige Devisenhändler bekommen nun offenbar kalte Füße. Die Gemeinschaftswährung wird auf 1,2299 Franken zurückgeworfen. Der faire Wert des Euro (also jenen, der realwirtschaftlich gerechtfertigt wäre) soll nämlich nur 1,22 Franken sein.
Die Chancen für einen substanziellen Anstieg des Euros auf 1,25 oder gar 1,30 Franken trüben sich ein. Die Statistiker der Credit Suisse haben ihr Modell zur Berechnung des fairen Wechselkurses überarbeitet. Das Ergebnis: Der faire Wert liege nicht bei EUR/CHF 1,31, sondern bei 1,22, wie der "Tagesanzeiger" berichtet.
Damit drängt sich der Gedanke auf, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ein zwielichtiges Spiel mit ihrer Mindestkurs-Politik betreibt. SNB-Präsident Thomas Jordan lässt nämlich keinen öffentlichen Auftritt aus, ohne zu sagen, dass der Franken gegenüber dem Euro überbewertet sei. Die zweitgrößte Bank der Schweiz widerspricht ihm nun.
Taschenspieler-Tricks
Auch sonst ist die SNB dabei ihre Glaubwürdigkeit auf Spiel zu setzen. Man erstellt zu tiefe Wachstumsprognosen, um vor schwerwiegenden Folgen für die Schweizer Wirtschaft warnen zu können. Es drängt sich der Gedanke auf, dass die Nationalbank die Öffentlichkeit an der Nase herumführt. Hätte sie ein reines Gewissen, würde sie nicht mit solchen Taschenspieler-Tricks arbeiten.
Die Meinungs-Kampagne der SNB ist bisher von Erfolg gekrönt gewesen. Viele Großbanken haben inzwischen die von Jordan ins Leben gerufene Legende eines überbewerteten Frankens übernommen und schraubten ihre Euro-Prognosen sukzessiv nach oben.
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Euro fällt nach Credit Suisse Enthüllung durch den Rost
23.10.13
14:07