Steigt der Euro im Schlepptau des Euribors auf 1,2568 CHF?
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Steigt der Euro im Schlepptau des Euribors auf 1,2568 CHF?

Weil die Talfahrt der Geldmarktzinsen ein abruptes Ende findet, dürfte der Wechselkurs des Euros gegenüber dem Schweizer Franken profitieren. Die Entwicklung des 3-Monats-Euribor wird dabei als Wegweiser genutzt. Ein Anstieg auf EUR/CHF 1,24, wie ihn die aktuelle Prognose der Danske Bank nahe legt, ist allemal drin.

Am Devisenmarkt kletterte die Gemeinschaftswährung zuletzt von 1,2285 Franken auf 1,2310 Franken. Zwar fallen die Kursgewinne äußerst gering aus. Hervorzuheben ist jedoch, dass der zuvor stattgefundene Sinkflug erst einmal beendet ist. Zwischen dem 15. November und 22. November war der Eurokurs von 1,2345 auf 1,2285 Franken fast ununterbrochen gesunken.

Momentan erobert der Euro seinen Zinsvorteil zurück. So kletterte der 3-Monats-Euribor von einem Tief bei 0,217 Prozent in der Vorwoche auf aktuell 0,227 Prozent. Der Anstieg zeigt, dass die Geldmarktdisponenten ihre Erwartungen bezüglich einer weiteren Lockerung der Geldpolitik auf der Dezembersitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) herunter schrauben.

Die EZB hatte Anfang November überraschend den Leitzinssatz von 0,50 Prozent auf 0,25 Prozent gesenkt. Weil die jährlicher Inflation im Euroraum mit 0,7 Prozent so niedrig ist wie seit vier Jahre nicht mehr, wurde mit weiteren Lockerungsmaßnahmen gerechnet. Der Finanzdienst Bloomberg berichtete unter Verweis auf einen EZB-Mitarbeiter, dass die EZB den Einlagensatz von derzeit 0,00 Prozent auf -0,10 Prozent verringern könnte.

Die Erwartungen einer weiteren Lockerung dämpfte Notenbankchef Mario Draghi jedoch zuletzt wieder. Es folgte der Anstieg des Euribor, und mit ihm im Schlepptau die Stabilisierung beim Wechselkurs des Euros zum Franken. Sollte die EZB bei ihrer Sitzung am 5. Dezember von weiteren Lockerungen absehen, könnte es zu einem erneuten Blitzanstieg kommen.

Im Januar 2012, nachdem die EZB auf eine zuvor in Aussicht gestellte Lockerung der Geldpolitik verzichtet hatte, war der Eurokurs binnen weniger Tage von 1,2084 auf 1,2568 Franken nach oben geschossen.

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