Die deutsche Exportstärke ist mittlerweile ein wenig angsteinflößend. Deutschland hat nach Berechnungen des Münchener Ifo-Instituts den weltweit größten Exportüberschuss erzielt. Weil Handelsüberschüsse dazu neigen eine Währung stärker zu machen, erholt sich der Euro gegenüber dem Schweizer Franken.
Am Freitag war die Gemeinschaftswährung mit 1,2225 Franken auf den tiefsten Stand seit Weihnachten 2013 gesunken. Zuletzt notierte der Euro fester bei 1,2265. Weil auch die Schweiz deutlich mehr exportiert als sie importiert, bleibt die Aufwertung des Euros limitiert.
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Leichter tut sich der Eurokurs gegenüber dem US-Dollar. Der Wechselkurs steigt im Hoch auf 1,3717. Die deutsche Leistungsbilanz habe 2013 mit einem Plus von 260 Milliarden Dollar China abgehängt, das einen Überschuss von 195 Milliarden Dollar erreichte, teilte das Ifo-Institut mit.
Die Arbeitsteilung in der Eurozone funktioniert vorbildlich. Länder wie Frankreich und Spanien liefern Vorleistungsgüter an Deutschland. Solche Transaktionen unterliegen keinem Wechselkursrisiko. In Deutschland baut man alles zusammen, macht das "Made in Germany" drauf und liefert es in die Schwellenländer zu einem vergleichsweise schwachen Wechselkurs.
Hätte Deutschland noch die DM, wäre diese so stark, dass der Exporterfolg geringer ausfallen würde, sagen Ökonomen. Das Eurozonen-Modell der Arbeitsteilung hat in den letzten Jahren auch in den USA Neid hervorgerufen. Die USA meckern ständig über Deutschlands Überschüsse, weil man sich um den Status des Dollars sorgt.
Washington kann derzeit das massive US-Leistungsbilanzdefizit trotz Rekordverschuldung recht einfach finanzieren, weil der Dollar die mit Abstand wichtigste Währung der Welt ist. Sollte dieser Status bröckeln, wäre eine Staatsschuldenkrise die Folge.
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Deutsche Exportstärke imponiert Euro-Franken-Kurs
27.01.14
12:47