Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält am ihren Mindestkurs-Dogma fest. Notenbankchef Thomas Jordan sagte am Donnerstagabend in Zürich zum x-ten Mal, dass der Schweizer Franken nach wie vor hoch bewertet sei. Einer Anbindung der eidgenössischen Landeswährung an den Euro weist er entschieden zurück.
Am Devisenmarkt reagiert der Euro mit Ernüchterung auf die Aussagen des Schweizer Notenbankchefs. Die Gemeinschaftswährung weitet die Tagesverluste aus. Das Währungspaar sinkt von EUR/CHF 1,2375 auf 1,2318. Der Trendkanal wurde nicht verletzt, so dass die Chancen eines erneuten Anstieg günstig sind.
"Der Mindestkurs stellt keine Annäherung und schon gar keine Anbindung an den Euro dar", erklärte Jordan laut Redetext bei einem Referat vor der Zürcher Volkswirtschaftlichen Gesellschaft (ZVG). "Vielmehr sichert er unserem Land angemessene monetäre Bedingungen in einem nach wie vor äusserst schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Dabei ist der Franken weiterhin hoch bewertet."
Problemvermeidung
Die Schweiz ist ihren Problemen bisher wie ein Slalomfahrer äußerst elegant ausgewichen. Derzeit drückt der Schuh nicht an den Devisenmärkten. Die negativen Auswirkungen des Schweizer Frankens auf die Exporteure und die inländische Tourismusbranche waren bei weitem nicht so schlimm wie befürchtet.
"Am Hypothekar- und Immobilienmarkt entwickeln sich Ungleichgewichte, die ein Risiko für die Finanzstabilität bilden", warnte Jordan. Den Gefahren könne man nur mit einer Zinserhöhungen entgegenwirken. Dies lasse das geldpolitische Ziel der Preisstabilität jedoch derzeit nicht zu
Die Schweizerische Nationalbank hat bereits vor Monaten deutlich gemacht, dass man zunächst den Mindestkurs abschaffen wird. Erst danach könne es Zinserhöhungen geben. Ob der Plan der SNB aufgeht, steht in den Sternen. Sollte es nach einer Aufgabe des Mindestkurses zu Leitzinserhöhungen kommen, könnte sich der Franken erneut Richtung Euro-Parität bewegen.
Entscheidend wird sodann sein, was die Europäische Zentralbank (EZB) macht. Man muss darauf hoffen, dass die EZB rascher die Zinsen anheben wird als die SNB, damit der Euro CHF in seine steigende Kursentwicklung von 2002-2007 zurückfindet.
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SNB Jordan: "Mindestkurs ist keine Annäherung an den Euro"
16.01.14
18:44