Profitieren Franken-Schuldner von Schweizer Einwanderungshatz?
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Profitieren Franken-Schuldner von Schweizer Einwanderungshatz?

Nüchtern betrachtet ist das Schweizer-Einwanderungsvotum ein positiver Aspekt für Franken-Schuldner. Wegen eines drohenden Fachkräftemangels könnte der Schweizer Franken nun langfristig abwerten. Die Eidgenossen wollen nicht länger bedingungsloses Wachstum.

"Mit einem geringen Zugang zu ausländischen Arbeitskräften ist das Schweizer Potentialwachstum niedriger, während das Inflationspotential mittelfristig von dem ultratiefen Niveau ansteigt", zitiert der Finanzsender CNBC den Währungsstrategen Sabastien Galy von der französischen Großbank Société Générale.

Weniger Wachstum und eine stärkere Teuerung sind Zutaten, die Währungen weicher machen. Mit ihrem Einwanderungsvotum haben die Schweizerinnen und Schweizer den Politikern in Bern nun gesagt, dass es mit einem Ausländeranteil von knapp 25 Prozent genug ist.

(SNB Jordan: "Mindestkurs ist keine Annäherung an den Euro")

Die Schweiz wird in Zukunft die Bewilligungen für den Aufenthalt von Ausländern durch Kontingente begrenzen müssen. Dies ist mit den geltenden Regeln der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit und dem priviligierten Zugang der Schweiz zum EU-Binnenmarkt unvereinbar.

Franken-Kreditnehmer müssen im Grunde darauf hoffen, dass die EU mit der Schweiz knallhart umgehen wird. Wegen des aufkeimenden Nationalismus vor den Europawahlen im Mai wird Brüssel keine weiche Linie fahren können. Ansonsten riskiert die EU, dass von der europäischen Integration ein Binnenmarkt übrig bleibt, wie es ihn den USA, Kanada und Mexico (Nafta) gibt.

Wenn die EU der Schweiz den privilegiertem Zugang zum riesigen Binnenmarkt beschneiden würde, gingen die Schweizer Exportüberschüsse zurück. Die Ausfuhren konnte die Schweiz wegen der Einführung des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken bisher unersättlich hoch halten.

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